Die jüngsten Erhöhungen der Hypothekenzinsen durch große Kreditinstitute führen zu einer vorübergehenden Unterbrechung der Erholung des Wohnungsmarktes. Experten warnen davor, dass die Anpassungen im Gefolge der haushaltspolitischen Beschlüsse und der Wahl Donald Trumps als US-Präsident zur Zinsflaute beitragen können.
Santander schließt sich anderen großen Banken an und erhöht die Festzinsen für Wohnimmobilien um bis zu 0,29% für Neukunden und Umschuldungen sowie teilweise um 0,31% im Bereich der Buy-to-let-Finanzierungen. Kunden mit variablen oder Tracker-Konditionen erhalten allerdings eine Senkung ihrer Zinssätze, da die Bank of England ihren Leitzins von 5% auf 4,75% gesenkt hat.
Ein Großteil der Kreditnehmer ist auf zwei- und fünfjährige Festzinsvereinbarungen angewiesen. Diese Bewegung deutet darauf hin, dass andere namhafte Institute wie TSB, Virgin Money und Nationwide in den vergangenen Tagen ähnliche Zinsanstiege durchgesetzt haben.
Hina Bhudia von Knight Frank Finance erklärt, dass der Anstieg von etwa 0,3% nicht unbedeutend sei und das Aktivitätsniveau auf dem Wohnungsmarkt dämpfen könnte. Eine nachhaltige Veränderung der Inflationserwartungen sei notwendig, um die Hypothekenzinsen wieder fallen zu sehen – ein Szenario, das den gegenwärtigen Erholungsprozess aufhält.
Den Anlass dieser Anpassungen bildet ein Anstieg bei den Swap-Sätzen, die für die Preisgestaltung von Wohnimmobilien herangezogen werden. Marktanalysten erwarten, dass die Bank of England ihre Zinssenkungen nicht so aggressiv wie vor dem Budget fortsetzt, welches 70 Milliarden Pfund zusätzliche Staatsausgaben eingebracht hat. Ebenso wird ein konjunktureller Anreiz durch Trumps bevorstehende Rückkehr ins Weiße Haus prognostiziert, was eine erneute Inflationswelle auslösen könnte.
Nach Angaben von Moneyfacts beträgt der durchschnittliche Festzins für eine zweijährige Hypothek heute 5,43%, verglichen mit 5,42% am Vortag. Der Fünf-Jahres-Zins liegt aktuell bei 5,16%, ein Anstieg von 5,14%. John Fraser-Tucker von Mojo Mortgages betonte, dass die Erwartungen einer allgemeinen Zinssenkung im Hypothekenmarkt nicht mit den kürzlichen Senkungen der Bank of England im Einklang stehen müssen, da der Markt nicht zwangsläufig parallel zum Leitzins entscheidet.