Der Zins für eine 30-jährige festverzinsliche Hypothek hat sich in der letzten Woche erneut erhöht und liegt nun bei 6,72 %, wie Daten von Freddie Mac belegen. Noch eine Woche zuvor lag dieser Satz bei 6,54 %. Auch die Zinssätze für 15-jährige Hypotheken stiegen und zwar von 5,71 % auf 5,99 %.
Dies geschieht inmitten mehrerer bevorstehender entscheidender Ereignisse, darunter der Arbeitsmarktbericht, die Entscheidung über den Leitzins der US-Notenbank und die Präsidentschaftswahlen 2024. Sam Khater, Chefvolkswirt von Freddie Mac, prognostiziert trotz der Unsicherheiten, dass die Hypothekenzinsen ihren Höhepunkt erreicht haben könnten. Ein erneuter Anstieg auf die Höchststände von Anfang des Jahres wird nicht erwartet.
Die jährlichen Hypothekenzinsen klettern seit ihrem Zweijahrestief von 6,08 % im späten September stetig höher. Diese Tendenz reflektiert unter anderem die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Zinspolitik der Federal Reserve. Starke Wirtschaftsdaten dämpften die Hoffnung der Händler auf signifikante und häufige Senkungen des Leitzinses.
Parallel dazu sind auch die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen, die traditionell im Einklang mit den Hypothekenzinsen stehen, in den letzten Wochen deutlich angestiegen. Diese Entwicklung ist auf wirtschaftliche Daten und die Unsicherheit über das enge Rennen zur Präsidentschaft zurückzuführen.
Aus dieser Woche veröffentlichte Wirtschaftsdaten geben wichtige Hinweise auf die künftige Richtung der Hypothekenzinsen. So stieg der von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaßstab um 2,1 % im vergangenen Jahr und nähert sich damit dem 2 %-Ziel der Fed an.
Die Händler gehen mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Fed in der kommenden Woche den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Doch aufgrund einiger hartnäckiger Inflationssignale bleibt die Aussicht auf weitere Lockerungen im Dezember unsicher. Ein Indikator, der schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiekosten ausklammert, zeigt einen Anstieg der Preise um 2,7 % im September.
Am Freitag wird die Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten einen letzten Einblick in die wirtschaftliche Lage vor dem nächsten Treffen der Federal Reserve geben.
Aktuell zeichnen die gestiegenen Hypothekenzinsen für rückläufige Anträge auf Refinanzierung verantwortlich. Diese sind laut der Mortgage Bankers Association im Wochenvergleich bis Freitag um 5 % gesunken. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Kaufanträge um 5 %, wobei die Vorwoche durch einen Bundesfeiertag verkürzt war.