Der Finanzdienstleister Hypoport konnte im vergangenen Jahr erheblich von einer Wiederbelebung der Immobilienfinanzierungen und gewonnenen Marktanteilen profitieren. Die Entwicklung wurde begünstigt durch ein sich weiter verschlechterndes Mietangebot sowie gesunkene Zinsen. Über die Plattform Europace stieg das abgewickelte Finanzierungsvolumen 2024 um beachtliche 27 Prozent auf 66,1 Milliarden Euro, wie das im MDax gelistete Unternehmen in Berlin bekannt gab. Besonders das Geschäft mit Sparkassen und genossenschaftlichen Banken verzeichnete ein bemerkenswertes Wachstum. Die Börse reagierte positiv auf diese Neuigkeiten.
Im Vormittagshandel legte die Hypoport-Aktie über fünf Prozent zu und erreichte einen Kurs von 196,50 Euro, womit sie das stärkste Papier im MDax war. Seit Jahresbeginn ist der Aktienwert um rund 17 Prozent gestiegen. Dennoch bleibt die Aktie weit von ihren Rekordwerten von über 600 Euro aus dem Jahr 2021 entfernt, die durch die Immobilienmarktflaute infolge steigender Leitzinsen der Europäischen Zentralbank belastet wurden.
Im Jahr 2024 waren besonders Finanzierungen für Bestandsimmobilien stark gefragt, da ein sinkendes Mietangebot und niedrigere Zinsen mehr Verbraucher dazu bewegten, selbstgenutzte Immobilien zu erwerben. Das Kreditvolumen für Neubauten blieb hingegen aufgrund hoher Baukosten und unklarer Regulierungen niedrig. Auch Kredite für energetische Sanierungen und die Refinanzierung auslaufender Kredite fanden geringes Interesse.
Kritisch entwickelte sich das Geschäft mit Unternehmensfinanzierungen, wo das Volumen deutlich zurückging. Hypoport erklärte, dass längere Bearbeitungszeiten für staatliche Förderprogramme zu Verzögerungen führten, und die Kreditnachfrage im Wohnungsbau wie auch für energetische Sanierungen niedrig blieb. Die vorläufigen Ergebnisse für 2024 will das Unternehmen am 10. März und den vollständigen Geschäftsbericht am 24. März präsentieren.