Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat seine Erwartungen an das deutsche Wirtschaftswachstum für dieses Jahr drastisch heruntergeschraubt. Anstatt der bisherigen Einschätzung von 0,5 Prozent, rechnet das Institut nun mit einem Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts von lediglich 0,25 Prozent.
Abseits der kurzfristigen Dämpfer schaut das HWWI jedoch optimistisch in die Zukunft. Für 2026 bleibt die Prognose bei einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent, vorausgesetzt, dass wirtschaftliche Reformen in den kommenden Koalitionsverhandlungen erarbeitet werden. Außerdem wird im selben Jahr eine Inflationsrate von 2,0 Prozent erwartet, wenn auch moderate Lohnabschlüsse erzielt werden können.
Die Arbeitslosigkeit zeigt sich in diesem Jahr ambivalent: Ein Anstieg auf 2,91 Millionen wird prognostiziert, während für das darauf folgende Jahr ein Rückgang auf 2,78 Millionen erwartet wird. Koalitionsverhandlungen in Berlin werden dabei als entscheidend betrachtet, da mangelnde Reformen die Wachstumsperspektiven einschränken könnten.
Ein Lichtblick könnte der Plan für höhere Verteidigungsausgaben und ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Infrastruktur bieten, die nach Meinung des HWWI als konjunkturelle Impulse wirken könnten. Dennoch bleiben aufgrund geopolitischer Spannungen und unsicherer internationaler Entwicklungen erhebliche Risiken bestehen.