30. Oktober, 2024

Politik

Huthi-Rebellen entführen internationales Frachtschiff und nehmen Geiseln

Huthi-Rebellen entführen internationales Frachtschiff und nehmen Geiseln

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Der Autotransporter "Galaxy Leader" wurde von den Rebellen gekapert und befindet sich nun unter ihrer Kontrolle, wie der Nachrichtensender Al-Hadath am Sonntag berichtete. An Bord des Schiffs befinden sich insgesamt 25 Besatzungsmitglieder, darunter Personen aus der Ukraine, Bulgarien, Mexiko und den Philippinen, wie Israel angab.

Den Angaben der Huthis zufolge haben sie bei einem militärischen Einsatz im Roten Meer ein israelisches Schiff erobert und zur jemenitischen Küste gebracht. In einer Mitteilung von Huthi-Militärsprecher Jahja Sari wird dies mit moralischer Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk begründet. Laut den Rebellen sind alle Schiffe mit Verbindungen zum "israelischen Feind" "legitime Ziele". Die Huthis haben bereits am Sonntagmorgen mit Angriffen auf sämtliche Schiffe mit Israel-Bezug gedroht.

Israelischen Medienberichten zufolge gehört das betroffene Frachtschiff zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar. Der Autotransporter mit einer Länge von etwa 190 Metern wurde im Jahr 2002 erbaut und fährt unter der Flagge der Bahamas.

Der Jemen befindet sich im Süden der Arabischen Halbinsel und ist für die Schifffahrt von großer Bedeutung, da hier einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten verläuft. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet somit die schnellste Seeverbindung von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des weltweiten Handels werden über das Rote Meer abgewickelt, darunter auch Öl und Flüssiggas.

Ein Sprecher der israelischen Armee nannte den Vorfall einen "sehr schwerwiegenden Vorfall mit globaler Reichweite". Der Frachter befand sich auf dem Weg von der Türkei nach Indien und hatte eine internationale Crew an Bord. Es waren keine israelischen Staatsangehörigen an Bord. Der Sprecher betonte, dass es sich nicht um ein israelisches Schiff handele.

Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu macht den Iran direkt für den Angriff verantwortlich. Ein Sprecher äußerte scharfe Kritik und verurteilte den "iranischen Angriff auf ein internationales Schiff" als weiteren Akt des iranischen Terrorismus.