Deutschlands Schifffahrtsunternehmen sehen sich einer zunehmenden Bedrohungslage gegenüber, da Huthi-Rebellen im Jemen eine Welle von Droh-E-Mails an deutsche Reedereien gesendet haben. Besonders im Fadenkreuz stehen jene Schifffahrtslinien, die israelische Häfen anlaufen oder durch die Gewässer nah am Jemen operieren. Dies enthüllte der Verband Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg. Selbst der Verband blieb nicht von den bedrohlichen Nachrichten verschont.
Irina Haesler, Mitglied der Geschäftsleitung des VDR, betonte, dass die Huthi-Rebellen offenbar gut organisierte Recherchen durchgeführt haben, da die Bedrohungen gezielt an personalisierte E-Mail-Kontakte gesandt wurden. Sie sprach von einer klaren Strategie der Verunsicherung. Der VDR steht hierfür in engem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden, um adäquate Maßnahmen zu ergreifen. Wie viele solcher Drohungen bereits eingegangen sind, wird in der Mitteilung jedoch nicht präzisiert.
Die Huthi, die eine enge Allianz mit dem Iran pflegen, haben seit Beginn des Gazakonflikts ihre Angriffe auf Handelsschiffe entlang der jemenitischen Küste intensiviert. Ihr erklärtes Ziel ist es, Israels militärische Aktivitäten zu unterbinden. Aus Vorsicht haben die meisten deutschen Reedereien bereits begonnen, das Rote Meer weiträumig zu umgehen.