Hurrikan Rafael gewinnt rasant an Intensität auf seinem Weg in den Golf von Mexiko und bedroht dabei bewohnte Gebiete von den Kaimaninseln bis nach Südflorida mit heftigen Winden und starkem Regen. Über Nacht verstärkten sich die Winde auf 140 Kilometer pro Stunde, was Rafael zu einem Hurrikan der Kategorie 1 auf der Saffir-Simpson-Skala macht. Laut dem US-amerikanischen National Hurricane Center wird erwartet, dass er noch am Mittwoch zu einem Sturm der Kategorie 2 anwächst und in Kuba auf Land trifft. Jamaika und die Kaimaninseln können mit sintflutartigen Niederschlägen und Schlammlawinen rechnen, bevor Rafael in den Golf von Mexiko zieht, wo er voraussichtlich wieder etwas an Stärke gewinnen wird. Die Florida Keys könnten innerhalb von 24 Stunden von örtlichen Überschwemmungen betroffen sein. Zudem besteht die Gefahr von Tornados, die durch die äußeren Ausläufer des Systems ausgelöst werden könnten. Der weitere Weg von Rafael ist derzeit jedoch ungewiss. Möglicherweise zieht der Sturm westwärts und löst sich über offenem Wasser auf oder er wird durch ein separates Wettersystem an die zentrale Golfküste gelenkt. Bereits präventiv haben Ölproduzenten wie Shell und Chevron begonnen, Angestellte von Plattformen in der betroffenen Region zu evakuieren. Sollte Rafael an der Küste auf Land treffen, wird momentan mit einem abgeschwächten tropischen Sturm gerechnet, was die Hoffnung nährt, dass die Auswirkungen begrenzt bleiben. Rafael ist der elfte Hurrikan der diesjährigen atlantischen Saison, die laut Vorhersagen der Colorado State University, die 12 Hurrikane bis zum Ende der Saison am 30. November erwarten, als 'extrem aktiv' gilt.