07. Juli, 2024

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Hurrikan „Beryl“ wütet durch Karibik und trifft Kaimaninseln und Jamaika schwer

Hurrikan „Beryl“ wütet durch Karibik und trifft Kaimaninseln und Jamaika schwer

Hurrikan „Beryl“ zieht mit seiner vollen Wucht über die Karibik und trifft nun auch die Kaimaninseln. Das Sturmzentrum passierte heute Morgen etwa 60 Kilometer südwestlich von Grand Cayman und wurde vom US-Hurrikanzentrum NHC auf Kategorie 3 herabgestuft. Trotz abgeschwächter Windgeschwindigkeiten rund um 185 Kilometer pro Stunde hinterlässt „Beryl“ auf Grand Cayman starke Winde, intensiven Regen, hohe Wellen und Stromausfälle, wie das Nachrichtenportal „Cayman Compass“ berichtet.

Die Prognosen zeigen, dass "Beryl" sich am Freitagmorgen weiter Richtung der mexikanischen Yucatán-Halbinsel bewegen wird. Dort urlauben momentan rund 380.000 Menschen in Resorts wie Cancún und Tulum. Lokale und Touristen bereiten sich auf den Sturm vor, während Gouverneurin Mara Lezama die Evakuierung mehrerer Orte angekündigt hat. Zudem wurden in Cancún am Strand Playa Delfines über 10.000 Schildkröteneier evakuiert.

Jamaika hat bereits erhebliche Schäden zu beklagen, nachdem das Sturmzentrum die Südküste seit Mittwochabend streifte. Weitere Sturzfluten werden befürchtet. Im Nordwesten der Insel verursachte ein umgestürzter Baum den Tod einer Frau. Landwirtschaftsminister Floyd Green berichtete auf der Plattform X von schweren Verwüstungen im Landkreis St. Elizabeth: Dächer sind verloren, Häuser zerstört, Bäume entwurzelt, und Strommasten umgestürzt. Der Flughafen in Kingston bleibt bis Freitag geschlossen.

„Beryl“, der erste Hurrikan der diesjährigen atlantischen Saison, entwickelte sich binnen 24 Stunden von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4. Bereits am Montag schlug das Sturmzentrum auf Land ein und richtete schwerste Schäden auf kleinen Inseln im Südosten der Karibik an, darunter Gebiete in Grenada und St. Vincent und den Grenadinen. Mindestens acht Todesopfer sind zu beklagen. Der Forscher Philip Klotzbach von der Colorado State University bezeichnete „Beryl“ als den stärksten Hurrikan, der jemals im Juli im Atlantik registriert wurde.

Aufgrund der zunehmenden Wirbelstürme und den damit einhergehenden Schäden fordern die Ministerpräsidenten von Grenada und St. Vincent und den Grenadinen mehr Klimagerechtigkeit. Die UN kündigte für die betroffenen Länder humanitäre Hilfe im Wert von vier Millionen US-Dollar an, und die Europäische Union will 450.000 Euro beisteuern.