Der globale Hunger-Monitor hat bestätigt, dass die Hungersnot im Sudan auf fünf Regionen ausgeweitet wurde und bis Mai voraussichtlich weitere fünf Bereiche betreffen wird. Die andauernden Konflikte zwischen bewaffneten Gruppen behindern dabei regelmäßig die humanitäre Hilfe, die dringend benötigt wird, um eine der schlimmsten Hungersnöte der modernen Zeit zu mildern.
Besonders betroffen sind die Gebiete Abu Shouk und al-Salam in al-Fashir sowie zwei weitere Regionen im südkordofanischen Staat. Das Hungerüberprüfungskomitee der Integrierten Klassifikation von Nahrungsmittelkrisen (IPC) hat Hungersnotbedingungen in diesen Gebieten festgestellt. Das Komitee prognostiziert eine Ausbreitung der Hungersnot auf fünf weitere Regionen in Nord-Darfur, darunter Um Kadadah und Melit, bis Mai.
Etwa 24,6 Millionen Menschen im Sudan benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe bis Februar, ein erheblicher Anstieg gegenüber den ursprünglichen 21,1 Millionen Schätzungen. Trotz der Störaktionen der sudanesischen Regierung, die die IPC-Analyse der akuten Nahrungsmittelunsicherheit behindert, wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Die Regierung hat ihre Mitarbeit im globalen Hungermonitoring ausgesetzt, da sie die Berichte für unzuverlässig hält.
Der bewaffnete Konflikt und der Kampf um die Verteilung der Hilfsgüter zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces erschweren zusätzlich die Versorgung der hungernden Bevölkerung. Die RSF haben sowohl kommerzielle als auch humanitäre Vorräte geplündert, was die Nahrungsmittelpreise unerschwinglich macht. Die sudanesische Regierung wurde von mehreren Quellen beschuldigt, die humanitäre Hilfe im Sudan im Einklang mit ihren politischen Zielen zu verlangsamen.
Jean-Martin Bauer von der UN World Food Programme betonte, dass sichere Zustellwege entscheidend seien, um die Hilfsgüter zu den Bedürftigen zu bringen. Die RSF dementieren jegliche Plünderungsvorwürfe und behaupten, sie würden die Hilfeleistung vollständig unterstützen.
Die Situation wird durch die strikten Bedingungen für die Visa von Hilfsarbeitskräften weiter verschärft, wobei immer weniger Anträge genehmigt werden. Diese Entwicklung in Sudan weist auf große Herausforderungen hin, die von der internationalen Gemeinschaft angegangen werden müssen.