03. Oktober, 2024

Pharma

Humira: Ein Preiskampf mit Folgen im Gesundheitswesen

Humira: Ein Preiskampf mit Folgen im Gesundheitswesen

Humira, das 2002 von der FDA zugelassene Medikament, bleibt trotz starker Konkurrenz durch Biosimilars eine feste Größe auf dem Markt zur Behandlung von Erkrankungen wie Arthritis und Morbus Crohn. Die Preisgestaltung des Medikaments sorgte indes für Kritik, insbesondere aufgrund der langandauernden Marktexklusivität, die im Januar 2023 endete.

In einem bemerkenswerten Schritt entschied sich Blue Shield, ein Non-Profit-Gesundheitsplananbieter, für den Kauf des von der FDA zugelassenen Biosimilars Adalimumab-aacf von Fresenius Kabi. Der Preis dieses Präparats liegt bei 525 Dollar pro Monat und bedeutet eine drastische Senkung im Vergleich zu Humiras Marktpreis von 2.100 Dollar. Ermöglicht wurde dieser Deal durch Evio Pharmacy Solutions, der gleichzeitig darauf abzielt, die hohen Aufschläge durch Pharmacy Benefit Manager (PBMs) in der aktuellen Arzneimittelversorgungskette zu eliminieren.

Dieses neue Preismodell ist Teil der Initiative „Pharmacy Care Reimagined“ von Blue Shield, die die traditionelle PBM-Struktur neu denkt und auf transparentere und erschwinglichere Preise abzielt. Die vereinfachte Lieferkette und die abgestimmten Anreize erlauben es Blue Shield, das Biosimilar von Fresenius Kabi seinen Mitgliedern anzubieten. Ab Januar 2025 sollen die meisten kommerziellen Mitglieder keine Zuzahlungen mehr leisten müssen.

Diese Bewegung setzt einen wichtigen Präzedenzfall, während die pharmazeutische Industrie sich auf eine „Biosimilar-Klippe“ zubewegt, mit immer mehr kostengünstigen Alternativen auf dem Markt. Vor einigen Wochen kündigte UnitedHealth Group an, Humira ab dem 1. Januar 2025 von einigen seiner bevorzugten Erstattungsliste zu streichen und stattdessen kostengünstigere Biosimilar-Versionen zu empfehlen.