14. Dezember, 2024

Politik

Humanitäre Krise in Gaza: Hilfe bleibt trotz US-Forderungen minimal

Humanitäre Krise in Gaza: Hilfe bleibt trotz US-Forderungen minimal

Die humanitäre Situation im Gazastreifen bleibt weiterhin angespannt, da die Hilfslieferungen trotz internationaler Bemühungen und Versprechen der USA auf einem historischen Tiefstand verharren. Vor einem Monat hatte Washington verkündet, die Waffenlieferungen an Israel nicht zu stoppen, da man Fortschritte bei der humanitären Versorgung Gazas sähe. Jedoch zeigen aktuelle Berichte von Hilfsorganisationen, dass sich die Bedingungen vor Ort verschlechtert haben, da Diebstahl die Versorgung fast lahmgelegt hat und israelische Streitkräfte Palästinenser töteten, die versuchten, Konvois gegen Plünderungen zu schützen. Laut UN-Daten sind in einem Monat bis zum 12. Dezember etwa 1.700 Lastwagen im Gazastreifen eingetroffen. Das sind nur geringfügig mehr als im Vormonat, als die Lieferungen ihren bisherigen Tiefpunkt erreichten. Im Süden und Zentrum Gazas, wo die meisten Einwohner leben, grassiert der Hunger. Bäckereien werden von verzweifelten Bürgern gestürmt, einige starben im Gedränge. Eine Mehlsack kostet mittlerweile 162 Dollar, wie aus einem Bericht von mehreren Hilfsorganisationen, darunter Save the Children und The International Rescue Committee, hervorgeht. Die USA hatten Israel zuvor aufgefordert, innerhalb eines Monats die Bedingungen für Palästinenser zu verbessern, andernfalls werde die militärische Unterstützung in Frage gestellt. Dennoch erklärte die US-Regierung wenig später, dass trotz der Warnungen der Hilfsorganisationen keine militärische Hilfe zurückgehalten werde, da man gewisse Fortschritte wahrgenommen habe. Ein Lichtblick war die Öffnung des Kissufim-Übergangs, jedoch gelangten von dort nur 67 Lastwagen in den vergangenen Wochen nach Gaza. Hilfslieferungen werden durch Raubzüge systematisch blockiert. Trotz US-Druck erlaubt Israel weiterhin bevorzugt Routen, auf denen organisierte Banden plündern können, so Hilfsarbeiter. Bemühungen von Organisationen wie der UN, über alternativen Wege Hilfsgüter in den Norden Gazas zu bringen, wurden von Israel zwischen dem 13. November und dem 10. Dezember mehrmals verhindert. Ein Konvoi mit über 100 Lastwagen konnte allerdings kürzlich sein Ziel unversehrt erreichen, da die lokale Bevölkerung schützend am Straßenrand stand. Tragischerweise wurde ein weiterer Konvoi unter Beschuss genommen, als palästinensische Beschützer zum Einsatz kamen. 20 Menschen starben, und nur ein Lastwagen erreichte sein Ziel. Die israelische Armee erklärte, man habe Hamas-Operativen angegriffen, die die Hilfsgüter stehlen wollten, und stehe zu ihrem Handeln im Einklang mit internationalem Recht. Das israelische Militärgremium Cogat reagierte nicht auf Anfragen bezüglich der Hilfslieferungen und der Plünderungen.