Die Aktien des Versicherers Humana sind im vorbörslichen Handel eingebrochen, nachdem das Unternehmen einen dramatischen Rückgang bei den wichtigen Medicare-Qualitätsbewertungen bekannt gab. Diese Entwicklung droht, die Einnahmen des Unternehmens erheblich zu schmälern.
Etwa ein Viertel der Mitglieder in von Humana verwalteten Plänen des US-Medicare-Programms für ältere Menschen befanden sich in Vier-Sterne-Plänen, ein massiver Rückgang von 94% im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Humana vermutet mögliche Berechnungsfehler der Centers for Medicare and Medicaid Services und hat einige der Ergebnisse angefochten.
Die Aktien fielen vor Börsenöffnung um 24%. Sollte sich dieser Trend im regulären Handel fortsetzen, steuert Humana auf den größten Einbruch seit dem 23. Februar 2009 zu. Dieser Rückschlag ist verheerend für den auf Medicare spezialisierten Versicherer. Humana sah sich bereits durch steigende medizinische Kosten und restriktivere Rückerstattungen der Regierung unter Druck gesetzt. Spitzenbewertete Pläne erhalten in künftigen Jahren höhere Zahlungen, sodass eine Herabstufung der Bewertungen erhebliche Einnahmeausfälle zur Folge haben kann.
Laut einem Analysten von Jefferies könnte Humana 2026 einen Gewinnrückgang von 9 USD pro Aktie erleiden, sollte das Haupt-Medicare-Vertragswerk des Unternehmens unter die Bonus-Schwelle fallen. Humana bestätigte am Mittwoch, dass dieses Vertragswerk, das fast die Hälfte der Medicare Advantage-Mitgliedschaft abdeckt, für 2025 in den Bewertungen gesunken sei.
Humana erklärte, dass alle verfügbaren Optionen geprüft werden, um den erwarteten Umsatzrückgang 2026 in Bezug auf die Sternebewertungen für 2025 abzumildern, falls die Anfechtungen der Ergebnisse erfolglos bleiben. Die Bewertungen würden die Finanzprognosen des Unternehmens für 2024 oder 2025 nicht beeinträchtigen, aber man sei enttäuscht und arbeite intensiv daran, die operative Disziplin zu verbessern und schnell wieder eine führende Position in der Branche zu erreichen.
Die Humana-Aktien sind bis Dienstagabend in diesem Jahr bereits um 39% gefallen, während der S&P 500 um 20% gestiegen ist. Dieser Rückgang der Qualitätsbewertungen erschwert die Aufgabe von CEO Jim Rechtin, der im Juli das Ruder übernommen hat. Andere Unternehmen haben erfolgreich die Medicare-Bewertungen angefochten. So hatten Elevance Health und der gemeinnützige SCAN Health Plan letztes Jahr CMS wegen ihrer Bewertungen verklagt und letztlich Gelder zurückerhalten.