24. September, 2024

Märkte

Humana: Ein Fels in der Brandung trotz kurzfristiger Volatilität

Humana: Ein Fels in der Brandung trotz kurzfristiger Volatilität

Die Aktien von Humana haben in diesem Jahr einen herben Rückschlag erlebt und verloren ein Viertel ihrer Marktkapitalisierung. Doch obwohl dieser Wertverlust schmerzt, gibt es eine berechtigte Hoffnung auf eine Erholung im Jahr 2025. Dies setzt voraus, dass sich die aktuellen Gegenwinde legen und die Investoren die stabile Grundlage des Unternehmens wiedererkennen.

Humana zählt zu den größten Anbietern von Krankenversicherungen in den USA, neben Schwergewichten wie UnitedHealth Group, CVS Health und Elevance Health. Das Geschäftsmodell von Humana basiert stark auf dem Medicare Advantage Plan, einem Vertrag mit der US-Bundesregierung, dessen Preisgestaltung vom Center for Medicare and Medicaid Services (CMS) festgelegt wird.

Der entscheidende Negativfaktor des Jahres war die Entscheidung des CMS, die Zahlungen lediglich um 3,70% für 2025 zu erhöhen – ein Schritt, der weder Humana noch Wall Street überzeugte. Berücksichtigt man die steigenden medizinischen Kosten, entspricht dies sogar einer realen Zahlungskürzung von 0,20%. Der konzentrierte Geschäftsansatz von Humana machte das Unternehmen besonders anfällig für diese Marktschwankungen. Dennoch sind diese Herausforderungen vermutlich nur temporärer Natur und rechtfertigen keinesfalls den drastischen Kursverfall.

Langfristig gesehen hat Humana stets beeindruckende Erholungstendenzen gezeigt. Die Tatsache, dass die Zahl der Medicare-Advantage-Anmeldungen erwartungsgemäß in den nächsten zehn Jahren jährlich um etwa zwei Millionen Menschen steigen wird, sprechen für ein stabiles Wachstum. Humana konnte seinen Anteil an den Gesamtanmeldungen von 18% seit 2010 leicht steigern.

Ein Blick auf die Marktanteile zeigt: Humana, zusammen mit UnitedHealth, CVS Health und Elevance Health, repräsentiert nun 73% der gesamten Medicare-Advantage-Anmeldungen, eine Steigerung von 57% seit 2010. Dieses Marktkonzentration stellt eine Chance dar, die die Markentreue und Kundenzufriedenheit von Humana unterstreicht.

Humana hat im Vergleich zu seinem Konkurrenten UnitedHealth in den letzten Jahren mehr Menschen im Medicare-Advantage-Programm eingeschrieben, was ein starkes Wachstum signalisiert. Trotz beeindruckender Umsatzsteigerungen steht das Unternehmen jedoch vor einer herausfordernden Phase der Gewinnminderung, die sich erst ab 2025 wieder normalisieren könnte.

Das Unternehmen kämpft mit hohen Schulden, die in den letzten zwölf Monaten auf 11,8 Milliarden Dollar gestiegen sind. Dennoch bietet ein starkes Eigenkapital von 16,7 Milliarden Dollar eine beruhigende Sicherheit. Mit erwarteten sinkenden Zinssätzen könnte Humana zudem einige seiner teureren Schulden refinanzieren.

Die Unternehmensführung hat sich über die Jahre als effizient erwiesen und erzielt konsequent zweistellige Eigenkapitalrenditen. Die Strategie, Gewinne eher in das Unternehmenswachstum und Aktienrückkäufe zu reinvestieren, anstatt sie als Dividenden auszuschütten, könnte sich langfristig auszahlen.

Aktuell handelt die Aktie bei etwa 350 Dollar und ist somit günstig bewertet. Langfristig könnte dies eine attraktive Investmentmöglichkeit sein, wenn die Gewinne wieder auf das normale Wachstumsniveau zurückkehren.

Es gibt jedoch auch Risiken, wie neue Rechtsstreitigkeiten, die das Vertrauen zwischen CMS und Humana beeinträchtigen könnten, sowie makroökonomische Unsicherheiten. Diese betreffen insbesondere die steigenden medizinischen Kosten, hohe Zinsen und die begrenzte Bereitschaft des CMS, Zahlungen entsprechend zu erhöhen. Trotz dieser Unsicherheiten bleibt die Aktie von Humana eine potenziell lukrative Langzeitinvestition.