Die Anteilsscheine des Modeimperiums Hugo Boss erlebten am Dienstag einen dramatischen Rücksetzer, als sie ihren anfänglichen Gewinn in einen Verlust von 6,4 Prozent verwandelten und bei 40,29 Euro landeten. In der Riege des MDax manifestierten sie sich als Schlusslicht, nachdem sie in den Morgenstunden – angeheizt von den neuesten Quartalszahlen des Unternehmens – noch ihren höchsten Stand seit Mitte Juni erreicht hatten. Doch schnell setzten Gewinnmitnahmen ein und drängten die Euphorie in den Hintergrund.
Im Bestreben, den Gürtel enger zu schnallen, reagiert Hugo Boss auf die Konsumflaute, die vor allem durch verlangsamte Geschäfte in China und der Asien/Pazifik-Region bedingt ist. Entsprechend richtet das Management den Blick auf Ausgabenkontrollen, während die Ziele für das Gesamtjahr 2024 bestehen bleiben. Beim Umsatz gab es bereinigt um Währungsentwicklungen einen leichten Anstieg zu vermelden, jedoch sank das operative Ergebnis (Ebit) merklich um 7 Prozent.
Analytische Stimmen wie die von Zuzanna Pusz aus dem Hause UBS verweisen darauf, dass Hugo Boss trotz der Herausforderungen besser als erwartet abschnitt. Der Optimismus wurde jedoch von Restrukturierungen bei den Betriebskosten getragen, während im Direktverkauf schwächere Bruttomargen die vorsichtige Stimmung zwangen. Die Bank RBC hebt durch Analystin Manjari Dhar hervor, dass das Unternehmen seine operativen Ausgaben effizienter als prognostiziert regulieren konnte und somit das Ebit die Konsenserwartungen um 6 Prozent übertraf. Trotzdem machte ein Händler hinsichtlich der Überraschung deutlich, dass diese von 'nur geringer Qualität' sei.
Rückblickend auf das vergangene Jahr war es für die Aktionäre von Hugo Boss alles andere als ein Spaziergang: Der Aktienwert ist seit Beginn des Jahres um beträchtliche 40 Prozent gesunken.