Die Aktie von Hugo Boss erlebte am Donnerstag ein wahres Börsenchaos. Zuerst sahen die Anleger Kursgewinne, doch dann ging es rasant bergab, und die Papiere rutschten deutlich ins Minus. Zwischenzeitlich notierte die Aktie des Modeunternehmens um 10 Prozent unter ihrem Tageshoch, nur um anschließend wieder in die Gewinnzone zu klettern. Am Ende des Vormittags lag der Kurs 3,0 Prozent höher bei 39,15 Euro.
Aber der Blick zurück zeigt ein anderes Bild: In den letzten vier Tagen mussten die Anteilseigner der Mode-Marke einen Verlust von rund 14 Prozent hinnehmen, was einen Jahresverlust von bislang 13 Prozent für Hugo Boss mit sich bringt. Trotz eines gesunkenen Gewinns im Vorjahr plant das Unternehmen dennoch, die Dividende für seine Aktionäre zu erhöhen. Das Sparprogramm konnte zwar nicht den Umsatz steigern, doch der Vorstand bleibt optimistisch, bis 2025 wieder mehr operativen Gewinn zu erzielen.
Analysten zeigen sich uneinig: Volker Bosse von der Baader Bank bezeichnete die Jahreszahlen als im Rahmen der Erwartungen und lobte die solide EBIT-Zielvorgabe. Gleichzeitig mahnt Goldman-Sachs-Expertin Louise Singlehurst zur Vorsicht, hebt aber die stabilen operativen Ergebnisse hervor. Chiara Battistini von JPMorgan sieht für 2025 wenig Wachstumsperspektiven, während Jörg Frey von Warburg Research und UBS-Analystin Susy Tibaldi zumindest kurz- bis mittelfristig eine vorsichtige Optimismus signalisieren.