Der Modekonzern Hugo Boss steht derzeit im Rampenlicht, da der Aufsichtsrat seinem Vorstandsvorsitzenden Daniel Grieder trotz heftiger Kritik das Vertrauen ausgesprochen hat. Die jüngsten Vorwürfe einer möglichen Verletzung insiderrechtlicher Vorschriften wurden seitens des Unternehmens als unbegründet erklärt. Diese Entscheidung führte zu einem Kursanstieg der Hugo-Boss-Aktie um drei Prozent, nachdem sie zuvor stark unter Druck geriet. Papiere von Hugo Boss verzeichneten zuletzt einen Anstieg auf 35,88 Euro, was einem Zuwachs von fast vier Prozent entspricht. Zuvor hatte die Baader Bank eine Kaufempfehlung ausgesprochen, die den Kurs stützte, obwohl dieser in der Vorwoche um über 20 Prozent gefallen war. Die Unsicherheiten rund um den Chef des Unternehmens trugen maßgeblich zu diesem Rückgang bei. Für zusätzliche Spannung sorgten Berichte der österreichischen 'Kronen-Zeitung', die Grieder und Unternehmer René Benko eine geheime Einflussnahme auf Hugo Boss nachsagten. Weder Grieder noch Benkos Anwalt nahmen dazu Stellung. Hugo Boss erklärte, dass auch Chefaufseher Hermann Waldemer und die Marzotto-Familie stets über die Planungen informiert gewesen seien. Ein externes Gutachten einer anonymen Kanzlei stellte fest, dass keine Verstöße gegen Insidergeschäfte vorliegen. Am Mittwochnachmittag aktualisierte die Landesbank Baden-Württemberg ihre Beobachtung der Hugo-Boss-Aktie, wies jedoch darauf hin, dass ein Restrisiko aufgrund laufender Ermittlungen besteht. Dieser Umstand wurde im neuen Kursziel von 53,50 Euro bereits berücksichtigt.