HSBC senkt AMD-Bewertung: Wachstumsambitionen im Bereich KI-GPU gebremst

In einem kürzlich veröffentlichten Analystenbericht hat HSBC die Aktie von AMD herabgestuft. Die Bewertung wurde von „Kaufen“ auf „Reduzieren“ gesenkt, während das Kursziel beinahe halbiert wurde – von zuvor 200 US-Dollar auf nun 110 US-Dollar. Die Analysten begründen diesen Schritt mit einer weniger wettbewerbsfähigen Strategie im Bereich der KI-Grafikprozessoren (GPUs). Die Analysten äußern Bedenken, dass AMD Schwierigkeiten haben könnte, im AI-GPU-Markt Fuß zu fassen. Dies ist auf die mäßige Nachfrage nach dem neuen MI325-GPU zurückzuführen sowie auf mögliche Verzögerungen im Wettbewerb mit Nvidias NVL-Rack-Plattform. Infolge dessen wurde die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 drastisch von 12,3 Milliarden auf 8,1 Milliarden US-Dollar gesenkt – eine bemerkenswerte Abweichung von den Konsensschätzungen. Der vorangegangene Kursrückgang von AMD-Aktien um 24% in den letzten drei Monaten wurde laut HSBC-Analyst Frank Lee als unzureichend eingeschätzt, da das Unternehmen vermutlich weniger tief in den KI-GPU-Markt eindringen wird als ursprünglich angenommen. Als Reaktion darauf fiel der Wert von AMD um fast 3% im vorbörslichen Handel am Mittwoch. Trotz der geplanten Einführung des MI350-Chips in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 erwarten die Analysten, dass AMD erst Ende 2025 oder Anfang 2026 eine konkurrenzfähige AI-Rack-Lösung präsentieren wird. Diese Verzögerung könnte mit der Einführung des MI400 zusammenfallen. Neben den Herausforderungen im KI-GPU-Segment äußerte HSBC auch Bedenken hinsichtlich des allgemeinen Kundenwachstums und eines begrenzten Potenzials für Erträge im nicht-AI-Datencenter-Bereich im Jahr 2025. Während AMD im Server-CPU-Markt Marktanteile gewinnen dürfte, wird ein eher flaches Wachstum für die gesamte Serverindustrie erwartet. Die revidierten Zahlen sehen für 2025 ein EPS (Ergebnis je Aktie) von 4,71 US-Dollar vor, was einem Rückgang von 28% gegenüber bisherigen Schätzungen und 6% unter den Konsensprognosen entspricht. Das neue Kursziel basiert auf einem reduzierten Kurs-Gewinn-Verhältnis, reflektiert durch langsamere Wachstumsprognosen für die KI-GPU-Umsätze und ein potenzielles weiteres Absinken der Analystenerwartungen.