HSBC prüft globale Einzelhandelssparte: Fokuswechsel auf Premiummärkte

HSBC steht vor einer potenziellen Neuausrichtung ihrer internationalen Einzelhandelsbanking-Aktivitäten. Im Zuge der Überprüfung erwägt die Großbank Einsparungen und eine Verlagerung ihres Geschäftsmodells hin zu wohlhabenderen Premier-Kunden. Unter den betroffenen Märkten befindet sich auch Mexiko, wo HSBC seine Einzelhandelsaktivitäten erheblich reduzieren könnte. Mexiko, ein Markt, den HSBC seit über zwei Jahrzehnten bedient, verzeichnete in der Vergangenheit einige Herausforderungen. Erinnerungen an die Strafe von über zwei Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 wegen Geldwäsche-Vergehen bleiben präsent. Trotz dieser Vergangenheit und einem aktuellen Einlagenbestand von fast 30 Milliarden US-Dollar sieht sich die Bank weiterhin großen Wettbewerbern wie BBVA und Citigroup's Banamex gegenüber, weshalb eine Marktanpassung diskutiert wird. HSBC hat bereits in der Vergangenheit ähnliche Schritte unternommen, wie der Verkauf seines kanadischen Geschäfts an die Royal Bank of Canada und der Rückzug aus wenig profitablen Märkten in Frankreich und den USA zeigen. Der neue CEO, Georges Elhedery, der im September das Steuer übernommen hat, strebt eine Fokussierung auf das Premiummodell sowie auf das Vermögensmanagement an, um die Effizienz zu erhöhen und Kosten zu senken. Die Pläne umfassen auch die Einführung von Kosteneinsparungen in Höhe von bis zu 500 Millionen US-Dollar, die durch Stellenkürzungen erzielt werden sollen. Im Zuge der organisatorischen Umstrukturierungen hat HSBC bereits namhafte Führungskräfte verloren, darunter Nuno Matos und Annabel Spring. Des Weiteren werden überlappende Führungsrollen konsolidiert und der prestigeträchtige Titel des „General Manager“ abgeschafft, um die Hierarchie zu straffen. Die Entwicklungen bei HSBC zeichnen ein Bild des Wandels, das ein Ende des expansiven Geschäftsansatzes der Vergangenheit ankündigt, während gleichzeitig die Schwerpunkte der Bank neu gesetzt werden.