HSBC plant umfassende Umstrukturierung und stärkt regionale Geschäftseinheiten

Die britische Großbank HSBC hat eine weitreichende Neuausrichtung ihrer Unternehmensstruktur angekündigt, die eine Trennung ihrer britischen und asiatisch-pazifischen Geschäfte vorsieht. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen China und dem Westen soll die geografische Führungsstruktur vereinfacht werden. Ziel der Umstrukturierungen, die unter der Leitung von HSBCs neuem Vorstandschef Georges Elhedery umgesetzt werden, ist eine Teilung des internationalen Geschäfts in östliche und westliche Märkte. Während die östlichen Märkte die Region Asien-Pazifik und den Nahen Osten umfassen, werden die westlichen Märkte das Vereinigte Königreich, Kontinentaleuropa und Amerika betreffen. Herr Elhedery, der als erster Mandarin sprechender CEO die Bank seit Juli leitet, vollzieht mit dieser Maßnahme seinen ersten großen strategischen Schritt. Zudem wird HSBC seine Geschäftsaktivitäten in vier zentrale Geschäftsbereiche gliedern: Hongkong, UK, Firmen- und institutionelles Banking sowie internationales Vermögens- und Premier-Banking. Durch die Veränderungen, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten sollen, wird HSBC ihre kommerziellen Bankgeschäftsaktivitäten mit der globalen Banking- und Marktspalte zusammenführen, jedoch mit Ausnahmen für das UK und Hongkong. Diese Umstrukturierung erfolgt vor dem Hintergrund wachsenden Drucks, das Hauptquartier nach China zu verlegen und der Kritik an HSBCs Umgang mit Hongkonger Dissidenten. Vergangenes Jahr hatte HSBC einen Aktionärsaufstand des größten Anteilseigners, des chinesischen Versicherers Ping An, abgewehrt, der eine Abspaltung der westlichen Geschäfte gefordert hatte. Kritiker hatten zudem den Fokus auf London bemängelt und eine Verlagerung des Hauptsitzes nach Asien gefordert. Nach dem umstrittenen Unterstützungsschritt der Bank bei einem Pekinger Eingriff in Hongkong 2020 bleibt HSBC bemüht, ihre Marktposition und -anteile zu steigern, so Elhedery. Unterdessen hat HSBC am Dienstag mit der Ernennung von Pam Kaur zur ersten weiblichen Finanzchefin in der Geschichte der Bank ein weiteres Zeichen gesetzt.