09. Januar, 2025

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HSBC-Kursabsenkung trifft AMD: Herausforderungen im KI-GPU-Markt

HSBC-Kursabsenkung trifft AMD: Herausforderungen im KI-GPU-Markt

Investoren von Advanced Micro Devices (AMD) sehen sich mit unerfreulichen Nachrichten konfrontiert. Die HSBC-Bank hat die Aktie des Chipherstellers von "Kaufen" auf "Reduzieren" herabgestuft und das Kursziel radikal von 200 auf 110 US-Dollar gesenkt – ein Zeichen für turbulente Zeiten. HSBC-Analyst Frank Lee äußerte schwere Bedenken insbesondere im Bereich der KI-GPUs, wo AMD trotz hoher Erwartungen nicht überzeugt. Lee verwies auf die schwache Nachfrage nach AMDs MI325 GPU und Verzögerungen im Vergleich zur dominanten NVL Rack-Plattform von Nvidia. Als Folge kürzte Lee die Umsatzprognose für KI-GPUs im Geschäftsjahr 2025 um 34 % auf 8,1 Milliarden US-Dollar, weit unter den bisherigen Schätzungen von 9,5 Milliarden US-Dollar. Trotz eines Kursrückgangs um 24 % in den letzten drei Monaten sieht Lee weiteres Abwärtspotential für AMD. Doch die Schwierigkeiten beschränken sich nicht nur auf den KI-Sektor. Auch außerhalb dieses Wachstumsbereichs scheint AMD an Schwung zu verlieren. Für das Geschäftsjahr 2025 wird ein Rückgang des Wachstums im Kundensegment auf nur noch 12 % erwartet, verglichen mit der Vorhersage von 44 % für 2024. Auch das Wachstum in Rechenzentren ohne KI-Anwendungen ist verhalten, bedingt durch die schwache Dynamik der Server-Industrie. Wettbewerber wie Nvidia, Marvell und Broadcom erhöhen den Druck, während neue AMD-Produktlösungen frühestens Ende 2025 oder Anfang 2026 erwartet werden, was die Erschließung größerer Marktanteile weiter verzögert. Die Anleger reagierten prompt: Der AMD-Aktienkurs sank nach der Herabstufung um 4,3 %. Trotz der trüben Aussichten gibt es auch optimistische Stimmen. Laut S&P Global halten viele Analysten an ihrer Kaufempfehlung für AMD fest, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 180 US-Dollar, was einen Anstiegspotenzial von 50 % bedeuten könnte. Mizuho-Analysten bleiben zuversichtlich und betonen das unausgeschöpfte Wachstum in der KI-GPU-Sparte und die vielversprechende Strategie des Unternehmens. Andererseits zeigen sich Häuser wie Bank of America Securities vorsichtiger und verweisen auf AMDs rückständige Rechenzentrumsbeschleuniger und den aufkommenden Wettbewerb durch maßgeschneiderte Siliziumlösungen. Fazit: Langfristig mag AMD Potenzial haben, doch kurzfristig sind die Aussichten von einem harten Wettstreit geprägt.