Ein ehemaliger Trader der HSBC, der das Kreditinstitut beschuldigte, ihn nach einer Whistleblower-Meldung über möglicherweise zu hohe Gebühren ins Abseits gestellt zu haben, hat vor einem Pariser Arbeitsgericht seine Klage über 1,4 Millionen Euro verloren.
Yoram Loeb, der ein Team leitete, das sich auf exotische Indizes spezialisierte, sah seine Karriere bei HSBC in Paris stagnieren, nachdem er Ende 2018 auf "sehr große Unregelmäßigkeiten" in den Gebühren hinwies. Die Bank hatte seine Warnungen jedoch ernst genommen und interne Ermittlungen eingeleitet. Diese führten 2019 zu einer Verwarnung eines der beteiligten Mitarbeiter, während zwei weitere Personen nicht bestraft wurden. Auch die französische Tochtergesellschaft, HSBC Continental Europe, führte unabhängige Untersuchungen durch und sanktionierte einen Mitarbeiter.
Das Gericht entschied, dass die von Loeb angesprochenen Probleme nicht so gravierend waren, wie er behauptet hatte, und wies seine Klage wegen Diskriminierung bei der Bezahlung ab. Statt ihn auszuschließen, erhöhte die Bank zwischen 2019 und 2021 sogar sein Grundgehalt – ohne Bonus – von 150.000 auf 169.000 Euro, was im Einklang mit anderen Tradern seiner Erfahrungsstufe lag.
Der Fall illustriert, wie arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen in der Finanzwelt oft Einblicke in Gehaltsstrukturen gewähren und das Verhalten großer Unternehmen gegenüber ihren Mitarbeitern offenbaren. Hier entschied das Gericht jedoch zugunsten der Bank und erkannte keinen Grund für Loebs Beschwerden. Loeb verließ HSBC im Rahmen eines freiwilligen Abfindungsprogramms im Jahr 2021.