Howard Lutnick, eine facettenreiche Persönlichkeit an der Schnittstelle von Wirtschaft und Politik, wird unter der neuen Administration von Donald Trump das Amt des Handelsministers übernehmen. Der steinige Weg zu dieser Position war für Lutnick, der für seinen Kampfgeist bekannt ist, nicht vorgezeichnet. Stattdessen verdankt er seine bemerkenswerte Karriere einem aufrichtigen Zusammenspiel aus Glück und Entschlossenheit. Das wohl prägende Ereignis in Lutnicks Leben war der 11. September 2001, als ein Großteil seiner Mitarbeiter und sein eigener Bruder in den Attacken auf das World Trade Center ums Leben kamen. Inmitten des Schocks und der Trauer kämpfte er verbittert für die Wiederauferstehung seiner Firma Cantor Fitzgerald, eine Symbiose aus Schmerz und Zweck, die ihn formte und antrieb. Jahrzehnte später steht Lutnick erneut im Ring, diesmal im politischen Machtkampf um die Zukunft Amerikas an der Seite von Milliardär Donald Trump. Als einflussreicher Teil der neuen Regierungsmannschaft überwacht er nun die Besetzung tausender Regierungspositionen vor Trumps Amtsantritt. Trotz anfänglicher Hoffnungen auf den Posten des Finanzministers soll sein Bestreben in dieser Richtung bei Trump auf Widerstand gestoßen sein, was schließlich zu seiner Ernennung zum Handelsminister führte. Als Mann, der sich durch Geschick im Umgang mit Menschen auszeichnet, hat er versprochen, dass unter der neuen Führung die besten Talente antreten werden. Doch Trumps Vorliebe für Loyalität über Talent scheint einige dieser Ambitionen zu begrenzen, wie die umstrittenen Nominierungen anderer Regierungspositionen zeigen. Lutnicks Karriere und sein kometenhafter Aufstieg bei Cantor Fitzgerald sind tief in seiner persönlichen Tragödie verwurzelt. Der Verlust beider Eltern im Teenageralter könnte ihn zum Astronauten ohne Basis gemacht haben, doch statt der Mutlosigkeit folgte der berufliche Aufstieg. Erfolg hatte stets eine familiäre Note für Lutnick, ein Glaubenssatz, der auch seine Sichtweise auf die Personalpolitik beeinflusst. Mit einer strategischen Voraussicht, die seinesgleichen sucht, hat Lutnick immer wieder die Gabe bewiesen, seine Mitarbeiter für eine größere Mission zu begeistern. Diese Hingabe wird nun auf die Probe gestellt, da er die schwierige Aufgabe übernimmt, Trumps Wirtschaftsagenda voranzutreiben — eine, die weniger mit Freihandel als mit protektionistischen Maßnahmen kokettiert. Ein Paradox, wenn man bedenkt, dass Lutnick selbst von einer globalisierten Wirtschaft maßgeblich profitierte. In einer Landschaft voller Kontroversen ist das Talent von Howard Lutnick, ein Team durch Vision und Engagement zu einen, bemerkenswert. Doch der wahre Wert dieses Talents wird, wie immer, maßgeblich von der Mission und der Qualität des Teams abhängen.