22. Dezember, 2024

Quartalszahlen 2024

HORNBACH korrigiert Prognose: Umsatzwarnung belastet Aktie

Der Baumarktkonzern HORNBACH hat seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024/25 leicht nach unten angepasst. Welche Faktoren hinter der Korrektur stehen und wie das Unternehmen seine Zukunft sieht, zeigt ein genauer Blick auf die Zahlen.

HORNBACH korrigiert Prognose: Umsatzwarnung belastet Aktie
Lohnerhöhungen und schwache Konsumstimmung in Deutschland belasten das EBIT von HORNBACH, das im dritten Quartal um 28 Prozent einbrach.

Einbruch bei den Erwartungen

HORNBACH teilte am Freitag mit, dass der Umsatz im Geschäftsjahr 2024/25 voraussichtlich nur das Niveau des Vorjahres erreichen wird. Dieses lag bei 6,161 Milliarden Euro. Zuvor hatte der Konzern erwartet, den Vorjahreswert leicht zu übertreffen.

Investor Relations
Der Gesamtkonzern HORNBACH Holding AG & Co. KGaA („HORNBACH Gruppe“) umfasst zum einen den größten operativen Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG, in dem der europaweite Do-it-yourself-Einzelhandel (DIY) mit Bau- und Gartenmärkten sowie der DIY-Onlinehandel gebündelt ist. Hinzu kommen die Teilkonzerne HORNBACH Baustoff Union GmbH (regionaler Baustoffhandel) und HORNBACH Immobilien AG (Immobilien- und Standortentwicklung). Die HORNBACH Holding … Continued>

Die Prognose für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bleibt hingegen unverändert. Das Management rechnet weiterhin mit einem leichten Anstieg im Vergleich zu den 254,2 Millionen Euro aus dem Geschäftsjahr 2023/24.

Rückgang im dritten Quartal

Im dritten Quartal (September bis November 2024) konnte HORNBACH einen Umsatz von 1,505 Milliarden Euro verbuchen, was einem Anstieg von 1,3 Prozent entspricht. Dieses Plus wurde jedoch vollständig durch das europäische Geschäft außerhalb Deutschlands getragen, während die Umsätze im Inland stagnieren.

Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) fiel um mehr als ein Viertel auf 34,6 Millionen Euro (Vorjahr: 48,1 Millionen Euro). Als Hauptgrund nannte das Unternehmen „notwendige Lohnerhöhungen“. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich, von 29 Millionen Euro auf knapp 18 Millionen Euro.

Quelle: Eulerpool

Baader Bank bleibt optimistisch

Trotz der schwachen Zahlen behält die Baader Bank ihre Einstufung für die HORNBACH Holding mit „Add“ und einem Kursziel von 95 Euro bei. Analyst Volker Bosse kommentierte, dass das dritte Geschäftsquartal zwar hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, aber der leichte Umsatzanstieg sowie die stabilen langfristigen Perspektiven des Unternehmens weiterhin Potenzial böten.

Quelle: Eulerpool

Einflussfaktoren und Herausforderungen

Die aktuelle Anpassung spiegelt die allgemeine Konsumflaute in Deutschland wider. Verbraucher zeigen sich angesichts der anhaltend hohen Inflation und steigender Lebenshaltungskosten zurückhaltend. Während das internationale Geschäft dem Konzern Stabilität gibt, bleibt das heimische Marktumfeld schwierig.

Quelle: Eulerpool

Im laufenden Jahr hat HORNBACH insbesondere von einem starken ersten Quartal profitiert. Doch die Erholung des Baumarktsegments im Frühjahr konnte den Rückgang im dritten Quartal nicht ausgleichen.

Die operative Belastung durch gestiegene Personalkosten und eine nachlassende Kaufkraft in der Kernregion Deutschland wiegen schwer.

Ausblick auf das Gesamtjahr

HORNBACH hält an seiner langfristigen Wachstumsstrategie fest, betonte das Management. Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung des europäischen Geschäfts sowie auf Effizienzsteigerungen und digitalen Lösungen. Dennoch wird 2024/25 für das Unternehmen ein Jahr, in dem die Herausforderungen der Konsumstimmung und der Kostenstruktur deutlich sichtbar bleiben.

Die Anleger reagierten auf die Neuigkeiten skeptisch: Im XETRA-Handel verlor die HORNBACH-Aktie zeitweise über 4 Prozent und notierte bei 75,30 Euro.