Einbruch bei den Erwartungen
HORNBACH teilte am Freitag mit, dass der Umsatz im Geschäftsjahr 2024/25 voraussichtlich nur das Niveau des Vorjahres erreichen wird. Dieses lag bei 6,161 Milliarden Euro. Zuvor hatte der Konzern erwartet, den Vorjahreswert leicht zu übertreffen.
Die Prognose für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bleibt hingegen unverändert. Das Management rechnet weiterhin mit einem leichten Anstieg im Vergleich zu den 254,2 Millionen Euro aus dem Geschäftsjahr 2023/24.
Rückgang im dritten Quartal
Im dritten Quartal (September bis November 2024) konnte HORNBACH einen Umsatz von 1,505 Milliarden Euro verbuchen, was einem Anstieg von 1,3 Prozent entspricht. Dieses Plus wurde jedoch vollständig durch das europäische Geschäft außerhalb Deutschlands getragen, während die Umsätze im Inland stagnieren.
Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) fiel um mehr als ein Viertel auf 34,6 Millionen Euro (Vorjahr: 48,1 Millionen Euro). Als Hauptgrund nannte das Unternehmen „notwendige Lohnerhöhungen“. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich, von 29 Millionen Euro auf knapp 18 Millionen Euro.
Baader Bank bleibt optimistisch
Trotz der schwachen Zahlen behält die Baader Bank ihre Einstufung für die HORNBACH Holding mit „Add“ und einem Kursziel von 95 Euro bei. Analyst Volker Bosse kommentierte, dass das dritte Geschäftsquartal zwar hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, aber der leichte Umsatzanstieg sowie die stabilen langfristigen Perspektiven des Unternehmens weiterhin Potenzial böten.
Einflussfaktoren und Herausforderungen
Die aktuelle Anpassung spiegelt die allgemeine Konsumflaute in Deutschland wider. Verbraucher zeigen sich angesichts der anhaltend hohen Inflation und steigender Lebenshaltungskosten zurückhaltend. Während das internationale Geschäft dem Konzern Stabilität gibt, bleibt das heimische Marktumfeld schwierig.
Im laufenden Jahr hat HORNBACH insbesondere von einem starken ersten Quartal profitiert. Doch die Erholung des Baumarktsegments im Frühjahr konnte den Rückgang im dritten Quartal nicht ausgleichen.
Die operative Belastung durch gestiegene Personalkosten und eine nachlassende Kaufkraft in der Kernregion Deutschland wiegen schwer.
Ausblick auf das Gesamtjahr
HORNBACH hält an seiner langfristigen Wachstumsstrategie fest, betonte das Management. Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung des europäischen Geschäfts sowie auf Effizienzsteigerungen und digitalen Lösungen. Dennoch wird 2024/25 für das Unternehmen ein Jahr, in dem die Herausforderungen der Konsumstimmung und der Kostenstruktur deutlich sichtbar bleiben.
Die Anleger reagierten auf die Neuigkeiten skeptisch: Im XETRA-Handel verlor die HORNBACH-Aktie zeitweise über 4 Prozent und notierte bei 75,30 Euro.