Das renommierte Fachblatt 'The Lancet Public Health' hat eine im April veröffentlichte Studie zurückgezogen, bei der es um die Vermeidung von Demenz durch den Einsatz von Hörgeräten bei älteren Menschen ging. Die Autoren der Publikation gaben Ende November zu, dass bei der Auswertung versehentlich Daten vertauscht wurden, was zu 'falschen und irreführenden Ergebnissen und Schlussfolgerungen' führte, wie das Journal am Mittwoch bekannt gab. Andere Wissenschaftler wurden auf die Fehler aufmerksam, als sie versuchten, die Ergebnisse der Studie zu reproduzieren.
Das Forschungsteam unter der Leitung von Dongshan Zhu von der Shandong Universität in der chinesischen Stadt Jinan berichtete in der nun zurückgezogenen Studie, dass Menschen mit Schwerhörigkeit, die keine Hörgeräte tragen, ein um 42 Prozent erhöhtes Risiko für Demenz haben im Vergleich zu Menschen ohne Hörprobleme. Wenn jedoch Schwerhörige ein Hörgerät tragen, gleicht sich das Risiko dem von normal hörenden Menschen an, so die Forscher.
Es ist bereits seit einiger Zeit bekannt und in Fachkreisen anerkannt, dass eine altersbedingte Hörverminderung das Risiko einer Demenzerkrankung erheblich erhöht.