Während die Führung Chinas unter Druck steht, die Wirtschaft des Landes zu revitalisieren, spürt auch Hongkong den Einfluss des Abschwungs in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die asiatische Finanzmetropole bereitet sich auf mögliche Folgen des chinesischen Wirtschaftsabschwungs vor, nachdem starke Exporte das Wachstum der Stadt zu Beginn des Jahres gestützt hatten.
Hongkongs Regierungschef John Lee hat angekündigt, die Hypothekenrichtlinien zu lockern und die Alkoholsteuer zu senken. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den schwächelnden Immobiliensektor zu stützen und den Konsum anzukurbeln. Parallel dazu verzeichneten Aktien chinesischer Immobilienentwickler einen Kursanstieg, bevor eine wichtige Pressekonferenz des chinesischen Wohnungsbauministers ansteht, bei der Unterstützungsmaßnahmen erwartet werden. Dennoch verliert die Geduld der Investoren angesichts der langsamen Umsetzung der Konjunkturmaßnahmen in China zusehends. Der landesweite Aktienindex ist um fast 10 % von seinem letzten Höchststand gefallen.
Die Auswirkungen der chinesischen Wachstumsverlangsamung sind auch auf globaler Ebene spürbar. Die Aktien von LVMH erlebten einen Rückgang, nachdem der Umsatz mit Mode- und Lederwaren erstmals seit der Pandemie zurückging, was auf die schwächelnde Nachfrage der einst unersättlichen chinesischen Verbraucher hinweist.