Die Börse in Hong Kong zeigte sich am Montag von ihrer volatilen Seite, als die Aktienkurse nach einer dreitägigen Aufwärtsbewegung wieder nachgaben. Grund dafür ist die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl, die Anleger dazu veranlasste, risikoreiche Anlagen zu meiden. Die globale Handelslandschaft und die Finanzmärkte könnten maßgeblich von den Wahlergebnissen beeinflusst werden, was die Unsicherheit zusätzlich steigert. Interessanterweise verzeichneten chinesische Meme-Aktien, die mit den Kandidaten in Verbindung gebracht werden, starke Schwankungen, während die ersten Stimmen ausgezählt wurden.
Der Hang Seng Index fiel um 2,7 Prozent auf 20.443,71 Punkte, nachdem er zuvor um 3,4 Prozent gestiegen war. Auch der Tech-Index musste einen Rückgang von 3 Prozent hinnehmen. Der CSI 300 Index verlor 0,5 Prozent, während der Shanghai Composite Index um 0,1 Prozent sank.
Zu den Verlierern des Tages gehörte Alibaba Group, dessen Aktien um 4 Prozent auf 94,50 HK$ fielen. Auch JD.com verzeichnete einen Kursverlust von 4,8 Prozent auf 151 HK$. Meituan und Tencent mussten mit Rückgängen von 3,6 Prozent bzw. 2,4 Prozent ebenfalls Einbußen hinnehmen. Besonders betroffen war Ping An Insurance Group, die um 3,3 Prozent auf 48,55 HK$ nachgab.
Für etwas Entspannung sorgten jedoch Kursgewinne einzelner Titel. So stieg Wuxi AppTec um 2,1 Prozent auf 55,15 HK$, während Zhongsheng Holdings um 2,2 Prozent auf 12,16 HK$ zulegten. Auch Link Reit konnte mit einem Anstieg von 1,9 Prozent auf 37,85 HK$ punkten und profitiert von einer größeren Ausschüttung an die Anteilseigner.
Seit Ende September haben die Aktien in Hong Kong um bis zu 27 Prozent zugelegt, nachdem China mit einem Konjunkturpaket versucht hatte, die nationalen Aktien- und Immobilienmärkte zu stabilisieren. Seit dem Höchststand des Aufschwungs am 7. Oktober ist der Hang Seng Index jedoch um 9 Prozent gesunken, da Investoren weitere fiskalische Maßnahmen fordern, um die Erholung zu stützen.
Laut Dickie Wong von Kingston Securities besteht die Möglichkeit, dass Anleger angesichts des ungewissen Wahlausgangs Gewinne mitnehmen. 'Eine Art 'Honeymoon-Periode' könnte unabhängig vom Wahlergebnis am Markt auftreten. Langfristig hängt alles von der Umsetzung der jeweiligen politischen Maßnahmen ab.'
Derzeit richtet sich der Fokus auf das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Analysten sind besorgt über die möglichen Auswirkungen auf Zölle und den Handel mit China, je nach Ausgang der Wahl.
Die Auszählung der Stimmen in einigen US-Bundesstaaten sieht momentan Trump vor Harris im Vorteil. Viele der umkämpften 'Swing States' sind jedoch noch nicht entschieden, allerdings deuten Berichte darauf hin, dass Trump in Führung liege. Die Kontrolle über den US-Senat hat sich die Republikanische Partei bereits gesichert.
Strategen von BCA Research warnen vor einer erhöhten Volatilität, wobei sie langfristigen Investoren raten, sich auf einen 'Red Sweep' als wahrscheinlichstes Szenario einzustellen. Ein republikanischer Wahlsieg könnte strukturelle Veränderungen im Bereich Einwanderung, Steuern und Zölle nach sich ziehen.