Erstmals in ihrer Geschichte wird die Hongkonger Börse auch bei extremen Wetterbedingungen den Handel aufrechterhalten. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem das Hong Kong Observatory am Mittwochabend ein Taifun-Signal 8 aussprach. Das bedeutet, dass sich der tropische Sturm Toraji der Mündung des Perlflusses nähert und mit verstärktem Wind gerechnet wird. Eine Reduzierung des Warnsignals auf Stufe 3 wird von den Behörden zwischen 10 Uhr und Mittag in Erwägung gezogen.
Die Hong Kong Exchanges & Clearing (HKEX) bestätigte, dass alle Märkte, einschließlich der Nacht- und Überstundenhandelssitzungen, voll funktionsfähig bleiben. Damit endet eine jahrzehntelange Tradition, bei der die Börse bei Sturmwarnungen der Stufe 8 oder höher schloss und somit einer der wenigen Finanzplätze weltweit war, die solche Maßnahmen ergriffen.
Diese Praxis geriet insbesondere während der Pandemie vermehrt in die Kritik, als das Home-Office als probate Lösung für den reibungslosen Handelsbetrieb fungierte. Das letzte Mal, dass der Handel in Hongkong wetterbedingt eingestellt wurde, war Anfang September, als der Super-Taifun Yagi an der Stadt vorbeizog. Das neue Handelsarrangement startete offiziell am 23. September.