Der Industriegigant Honeywell International plant, sich in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen aufzuspalten. Auf Druck des aktivistischen Investors Elliott Investment Management soll eine der neuen Einheiten auf Automatisierung und die andere auf Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung fokussiert sein. Insider berichten, dass eine offizielle Ankündigung möglicherweise im Rahmen der Veröffentlichung der Ergebnisse des vierten Quartals erfolgt.
In den vergangenen zwölf Monaten legten die Honeywell-Aktien zwar um über 11% zu, hinkten jedoch hinter der Entwicklung des S&P 500 zurück, der um mehr als 20% anstieg. Bereits im Dezember deutete Honeywell an, dass man eine Trennung des Luft- und Raumfahrtgeschäfts im Rahmen einer umfassenden Prüfung der Unternehmensstrukturen erwäge. Zu diesem Zeitpunkt nahm Elliott eine beträchtliche Position in Höhe von über 5 Milliarden Dollar in Honeywell ein und plädierte für eine Abspaltung.
CEO Vimal Kapur trieb bereits vorher eine Restrukturierung der Geschäftsbereiche voran und verkündete im Oktober die Abspaltung der fortgeschrittenen Material-Sparte. Analysten sehen in einer umfassenden Unternehmensaufteilung ein hohes Potenzial: Barclays schätzte jüngst einen Sum-of-the-Parts-Wert von etwa 270 Dollar je Aktie, deutlich über dem Schlusskurs vom 10. Januar, der bei 218.19 Dollar lag. Die Analystin Sheila Kahyaoglu von Jefferies Financial Group bezifferte den Wert des Luft- und Raumfahrtsegments allein auf über 90 Milliarden Dollar.
Honeywells Beratungen sind noch im Gange, und sowohl die Details als auch der Zeitpunkt der Trennung können sich noch ändern. Eine Sprecherin von Honeywell verwies auf die vorherige Stellungnahme aus dem Dezember und wollte sich nicht weiter äußern. Auch ein Vertreter von Elliott lehnte eine Stellungnahme ab.
Eine Reihe großer Industrieunternehmen hat in den letzten Jahren ähnliche Schritte gewagt. General Electric etwa hat sich in drei Unternehmen aufgeteilt, während Dan Loebs Third Point seit 2017 Druck auf Honeywell ausübte, die Abspaltung der Luft- und Raumfahrtsparte zu prüfen.