Die angekündigte mögliche Übernahme von Nissan durch Honda könnte den beiden japanischen Automobilherstellern den benötigten Schub verleihen, um in China mit dem Marktführer BYD mitzuhalten. Wie aus den kürzlich veröffentlichten Verkaufszahlen hervorgeht, verkaufte Honda in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 weltweit 3,43 Millionen Fahrzeuge, während Nissan knapp über 3 Millionen Einheiten absetzte. Dem gegenüber steht BYD mit beeindruckenden 3,76 Millionen verkauften Fahrzeugen im selben Zeitraum – ein klares Signal, dass Honda und Nissan einzeln schwächen sind, während sie gemeinsam eine Chance haben könnten, in diesem dynamischen Markt zu bestehen. Beide Marken kämpfen gegen aufstrebende heimische Hersteller in China, das Japan letztes Jahr als größten Autoexporteur der Welt überholt hat und seinen Vorsprung bis 2025 noch weiter ausbauen wird. Honda und Nissan mussten bereits Personal abbauen und die Produktion in China drosseln, während Mitsubishi Motors quasi komplett aus dem Markt ausgestiegen ist. Ein weiterer Aspekt ist der massive Aktienrückkauf von Honda im Umfang von 1,1 Billionen Yen, wie S&P Global in einer Analyse berichtet. Solche großangelegten Aktienrückkäufe fördern laut der Ratingagentur allerdings nicht die Stärkung der zukünftigen Geschäftsbasis, sondern führen zu Kapitalabflüssen. Die Aktie von Honda stieg gleichwohl um 0,8% am Mittwoch nach der Ankündigung. Nicht nur in China, auch international sehen sich Honda und Nissan mit rückläufigen Verkaufszahlen konfrontiert, wobei die Produktion bei beiden Marken teilweise drastisch gesunken ist. Jedoch können sich die beiden im Falle einer Vereinigung nicht nur gegenüber BYD, sondern potenziell auch gegenüber Branchenriesen wie Toyota behaupten.