17. September, 2024

Wirtschaft

Homeoffice: Ifo-Institut sieht keinen Rückzugstrend

Homeoffice: Ifo-Institut sieht keinen Rückzugstrend

Die immer wiederkehrenden Diskussionen über eine breite Rückkehr ins Homeoffice werden laut dem Münchner Ifo-Institut übertrieben dargestellt. Jean-Victor Alipour, ein Experte des Instituts, betont, dass die gegenwärtigen Debatten ein "Hype" seien, der sich in den vorhandenen Daten nicht widerspiegle. Eine aktuelle Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts zeigt, dass die Beschäftigten in Deutschland durchschnittlich 17 Prozent ihrer Arbeitszeit zuhause verbringen – genauso viel wie vor einem Jahr.

Auch andere Daten untermauern, dass das Homeoffice keineswegs auf dem Rückzug ist, erklärt Alipour. Aktuell arbeiten 23,4 Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise von zuhause aus. Dies zeigt nur einen minimalen Rückgang seit Februar dieses Jahres. Darüber hinaus hat eine Auswertung von Stellenanzeigen ergeben, dass darin zunehmend Homeoffice als Option angeboten wird, mit einem Höchststand von rund 21 Prozent.

Arbeitgeber, die die Vorteile der Präsenzarbeit nutzen möchten, könnten dies vor allem durch eine gezieltere Koordination der Anwesenheiten erreichen, sagt Alipour. Entscheidend sei hierbei, dass die Mitarbeitenden gemeinsam vor Ort anwesend seien.

Wie viel Arbeitszeit im Homeoffice verbracht wird, variiert stark je nach Branche. In der IT-Branche sind es 58 Prozent und in der Unternehmensberatung 50 Prozent. Dagegen ist die Quote in der Beherbergung mit 1 Prozent oder in der Gastronomie und im Baugewerbe mit rund 2 Prozent sehr viel geringer. In der Industrie beträgt der Durchschnitt 10 Prozent. Auch spielt die Größe des Unternehmens eine Rolle: Bei großen Betrieben sind es 20 Prozent, während kleine und mittlere Betriebe auf 15 Prozent kommen.