18. September, 2024

Wirtschaft

Homeoffice-Debatte: Kein Ende in Sicht, sagt Ifo-Institut

Homeoffice-Debatte: Kein Ende in Sicht, sagt Ifo-Institut

Das Münchner Ifo-Institut hält die anhaltenden Diskussionen über eine breite Rückkehr aus dem Homeoffice für übertrieben. Jean-Victor Alipour, Experte des Instituts, betont, dass sich diese Debatte als „Hype“ erweise, der in den Daten keine Entsprechung finde.

Eine kürzlich durchgeführte Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts zeigt, dass durchschnittlich 17 Prozent der Arbeitszeit in Deutschland zuhause verbracht werden – ein Wert, der sich seit einem Jahr nicht verändert hat. Dies untermauert Alipours Einschätzung, dass das Homeoffice keineswegs auf dem Rückzug sei. Aktuell sind 23,4 Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise im Homeoffice tätig, was nur einen minimalen Rückgang seit Februar darstellt. Eine Analyse von Stellenanzeigen ergänzt dieses Bild: Der Anteil der Angebote, die Homeoffice-Optionen inkludiert haben, liegt bei einem Höchststand von rund 21 Prozent.

Alipour weist darauf hin, dass Arbeitgeber, die die Vorteile der Präsenzarbeit nutzen möchten, die Anwesenheiten ihrer Mitarbeiter besser koordinieren sollten. Wesentlich sei dabei, dass die Mitarbeiter gemeinsam vor Ort sind.

Der Anteil der im Homeoffice verbrachten Arbeitszeit variiert jedoch stark je nach Branche. In der Informations- und Telekommunikationsbranche arbeiten die Beschäftigten 58 Prozent ihrer Zeit von zu Hause, während es in der Unternehmensberatung 50 Prozent sind. Deutlich niedriger sind die Werte in der Beherbergung sowie in der Gastronomie und im Baugewerbe, wo sie bei rund 1 bzw. 2 Prozent liegen. Auch in der Industrie beträgt der Homeoffice-Anteil im Durchschnitt nur 10 Prozent. Die Unternehmensgröße spielt ebenfalls eine Rolle: Bei großen Betrieben liegt der Homeoffice-Anteil bei 20 Prozent, bei kleinen und mittleren Betrieben bei 15 Prozent.