Die Aktien von Home Depot erlebten heute einen Rückgang, ganz ohne unternehmensspezifische Neuigkeiten. Investoren des Heimwerkergiganten reagierten stattdessen auf den Wahlsieg von Donald Trump. Während die meisten Börsenkurse zulegten, gerieten besonders die Immobilienwerte unter Druck. Der Grund: die sprunghaften Anstiege der Renditen auf Staatsanleihen. Diese Entwicklung signalisiert die Befürchtung der Anleger, dass Trumps politische Pläne wie Defizitausgaben und Zölle die Inflation anheizen und Zinssenkungen der Fed verhindern könnten.
Zum Zeitpunkt 12:47 Uhr Eastern Time fiel der Aktienkurs von Home Depot um 3,7%. Auch Immobilien-ETFs zeigten eine ähnliche Tendenz, während der S&P 500 um mehr als 2% stieg.
Die Aktie von Home Depot hatte zu Jahresbeginn trotz schwacher Ergebnisse an Wert gewonnen. Investoren setzten auf eine Erholung des Immobilienmarktes und erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Kamala Harris hatte dem Thema Immobilienknappheit größere Bedeutung beigemessen als Trump, weshalb der heutige Rückgang möglicherweise auf die erwartete Abwesenheit eines umfassenden Sanierungsplans zurückzuführen ist.
Das Augenmerk der Anleger scheint nun vom Wohnungsmarkt auf die Zinslandschaft abgewandert zu sein, zumal die Renditen aufgrund der erwarteten Trump-Politik in die Höhe geschnellt sind.
Ein entscheidender Faktor für die Belebung des Immobilienmarktes ist die Senkung der Hypothekenzinsen. Bleiben die Leitzinsen hoch, wird sich der pandemiebedingte Stillstand des Marktes fortsetzen, und der Traum vom Eigenheim bleibt für viele Amerikaner unerreichbar.
Im Blickpunkt: die US-Notenbank
Die Entscheidung des Federal Open Market Committee zur Zinspolitik wird morgen erwartet. Marktbeobachter rechnen mit einer Senkung um 25 Basispunkte, die den Leitzins auf 4,5%-4,75% bringen würde. Wichtige Hinweise auf den künftigen Zinstrend erhoffen sich Anleger von Fed-Chef Jerome Powell.
Auch wenn die Entscheidung der Fed nicht der einzige Einflussfaktor für Hypothekenzinsen ist, bleibt sie von enormer Bedeutung. Sollte der 30-jährige Hypothekenzins auch während Trumps zweiter Amtszeit hoch bleiben, könnten die erhoffte Erholung von Home Depot und des gesamten Immobilienmarktes in weite Ferne rücken.