Im Fall zwischen Sibanye-Stillwater und Appian Capital hat das High Court of England and Wales gegen den internationalen Bergbaukonzern entschieden. Appian hatte ein Verfahren angestrengt, in dem es um die Kündigung von Aktienkaufverträgen durch Sibanye-Stillwater ging. Diese Verträge betrafen den Erwerb der brasilianischen Minen Santa Rita und Serrote und waren im Januar 2022 aufgehoben worden. Der Streitpunkt drehte sich um ein geotechnisches Ereignis, das im November 2021 in Santa Rita stattfand. Sibanye-Stillwater hatte dies als Grund für die Kündigung der Verträge angeführt, da das Ereignis ihrer Meinung nach erhebliche negative Auswirkungen auf das Geschäft haben könnte. Richter Butcher entschied jedoch, dass das Ereignis weder wesentlich noch nachteilig in angemessener Weise betrachtet werden kann. In einem interessanten Twist konnte Sibanye-Stillwater jedoch den Vorwurf des vorsätzlichen Fehlverhaltens entkräften. Richter Butcher stellte fest, dass die Unternehmensführung ernsthaft davon überzeugt war, im besten Interesse des Unternehmens zu handeln. Das Verfahren geht nun in die nächste Phase über, wo es im November 2025 zu einem Prozess über die Höhe potenzieller Entschädigungen kommen wird. Sibanye-Stillwater verteidigt sich mit der Argumentation, dass Appian die Minen zu einem ähnlichen Preis an einen anderen Käufer hätte verkaufen können, was potenzielle Verluste minimiert hätte. Mehrere Angebote für die Minen wurden nach der Kündigung eingeholt, was diese Position stützt.