28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Höheres Einkommen, höhere Ausgaben – Viele US-Haushalte kämpfen mit finanziellen Engpässen

Höheres Einkommen, höhere Ausgaben – Viele US-Haushalte kämpfen mit finanziellen Engpässen

Eine aktuelle Analyse der Bank of America wirft ein Schlaglicht auf die finanzielle Belastung vieler US-Haushalte, selbst solcher mit einem jährlichen Einkommen von über 150.000 US-Dollar. Über fünf Millionen US-Haushalte in dieser Einkommensgruppe, rund ein Fünftel, leben demnach von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck.

Die Untersuchung, die auf anonymisierten Bankkonten und Ausgabendaten US-amerikanischer Kunden basiert, beschreibt Haushalte als in finanziellen Engpässen lebend, wenn über 95 % des Einkommens für Notwendigkeiten aufgewendet werden. Dazu zählen unter anderem Ausgaben für Lebensmittel, Wohnkosten, Transport und Kinderbetreuung.

Interessanterweise zeigt sich, dass auch bei höheren Einkommen ein beachtlicher Anteil von Haushalten übermäßig viel Geld für diese Grundbedarfe ausgibt. Im Vergleich zu Haushalten mit einem Jahreseinkommen unter 50.000 US-Dollar, bei denen etwa 35 % von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben, sinkt dieser Anteil bei höheren Einkommen nur langsam.

Ein Grund für diesen finanziellen Druck könnten größere und teurere Immobilienkäufe sein, die mit höheren Hypotheken und zusätzlichen Kosten wie Versicherungen einhergehen. Auch die Erwartung, künftig Gehaltserhöhungen und Beförderungen zu erhalten, könnte dazu führen, dass höherverdienende Haushalte riskantere finanzielle Verpflichtungen eingehen, meint David Tinsley, Chefökonom am Bank of America Institute. Zudem spielt der familienbezogene Kostenfaktor eine Rolle, insbesondere wenn jüngere Kinder betreut werden müssen.

Die Analyse verweist zudem auf die anhaltenden Inflationseffekte, die in vielen Haushalten spürbar sind. Trotz einer Verlangsamung des Preisanstiegs in den letzten zwei Jahren, zahlen Amerikaner mittlerweile etwa 20 % mehr für Güter im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie im Februar 2020.