Der deutsche Aktienindex Dax hat seine eindrucksvolle Aufwärtsbewegung am Freitag fortgesetzt und dabei den erst kürzlich aufgestellten Rekord wieder übertroffen. Obwohl Vorsicht unter den Investoren zugenommen hat, wie die Zahl der Absicherungsgeschäfte zeigt, bleiben sie dem Markt treu. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners betonte, dass die Marktteilnehmer gespannt die kommende Entscheidung der US-Notenbank Fed zur Zinspolitik erwarten, nachdem die Europäische Zentralbank dieses Jahr bereits viermal die Zinsen gesenkt hat.
Im frühen Handel zeigte der Dax eine Steigerung von 0,42 Prozent auf 20.511,17 Punkte. Seit Jahresbeginn entspricht dies einem Zuwachs von 22,5 Prozent. Der MDax verzeichnete einen geringfügigen Anstieg um 0,09 Prozent auf 26.836,36 Punkte, während der EuroStoxx 50 einen Zuwachs um 0,38 Prozent auf 4.983,72 Punkte erlebte. Trotz negativer Vorgaben aus den USA und Asien zeigt sich der Dax zunehmend unabhängig von den globalen Trends.
Einzelwerte rückten ebenfalls ins Blickfeld, insbesondere Munich Re. Der weltweit führende Rückversicherer profitierte von einem positiven Ausblick auf das kommende Jahr und verbuchte einen Kursgewinn von 4,8 Prozent. Munich Re plant für 2023 einen Nettogewinn von sechs Milliarden Euro und verspricht gute Entwicklung in allen Geschäftssegmenten sowie eine Kapitalanlagerendite von über drei Prozent für 2025.
Analystenkommentare sorgten für Rückenwind und Herausforderungen: Teamviewer geriet im MDax mit einem Verlust von 4,1 Prozent ins Hintertreffen, nachdem die Privatbank Berenberg ihr Kaufempfehlung zurückgezogen hatte. Das Unternehmen plane, das Softwareunternehmen 1E zu übernehmen, was Analyst Gustav Froberg als strategisch sinnvoll, aber finanziell risikobehaftet ansieht. Scout24 musste ebenfalls Abstriche hinnehmen, nachdem die spanische Großbank Santander das Rating auf 'Neutral' setzte. Positive Überraschungen erlebte Cewe, dessen Aktie im SDax um 4,0 Prozent anstieg, dank einer positiven Bewertung durch Oddo BHF mit einem Kursziel von 145 Euro.