Aktienmärkte faszinieren durch ihre Komplexität, doch manchmal lassen sich durch das Preis-Gewinn-Verhältnis (P/E) wichtige Einsichten gewinnen. Investoren ziehen oft Bilanzgrößen heran, um die Attraktivität eines Kaufes zu bewerten. Ein niedrigeres P/E gilt oftmals als günstig. Bei Costco Wholesale bietet sich aktuell allerdings ein anderes Bild: Mit einem P/E von 55 befindet sich die Aktie auf einem sehr hohen Bewertungsniveau, das nur einmal zuvor überschritten wurde.
In den letzten zwölf Monaten konnte die Costco-Aktie um etwa 60% zulegen und damit den S&P 500 deutlich outperformen. Diese Performance weckt Interesse und zieht zahlreiche Investoren an. Doch bei derartigen Bewertungen stellt sich die Frage, ob ein Einstieg jetzt ratsam ist. Ein Blick in die Vergangenheit bietet vielleicht Aufschluss.
Ende der 1990er Jahre überschritt die Costco-Aktie erstmals die Marke von 50 beim P/E. Inmitten der Dotcom-Euphorie erreichte der Aktienpreis ein Allzeithoch, bevor der Markt schließlich einbrach und die Aktie bis Ende 2002 rund die Hälfte ihres Wertes verlor – trotz solider operativer Ergebnisse in dieser Zeit. Umsätze und Gewinn je Aktie (EPS) stiegen, doch die Marktkräfte ließen den Kurs dramatisch sinken.
Obwohl man argumentieren könnte, dass Blasen alle Aktien gleichsam betreffen, lieferte die hohe Bewertung von Costco damals sicherlich einen Beitrag zur Dynamik. Aktuell scheinen Parallelen auf, denn der S&P 500 notiert erneut auf Bewertungsniveaus wie zuletzt während der Dotcom-Zeit und kurz vor dem Markteinbruch 2022.
In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob Investoren aus der Geschichte lernen können, um zukünftige Entscheidungen zu treffen.