08. Januar, 2025

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Höhenflug der CO2-Einnahmen: Deutschland erreicht Rekordergebnis im Emissionshandel

Höhenflug der CO2-Einnahmen: Deutschland erreicht Rekordergebnis im Emissionshandel

Deutschland hat im Jahr 2024 mit den Einnahmen aus CO2-Emissionsrechten ein neues Rekordhoch erreicht. Die Gesamterlöse beliefen sich auf 18,5 Milliarden Euro, was eine Steigerung von etwa 100 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr darstellt, wie die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) bekannt gab. Sie ist Teil des Umweltbundesamtes.

Das gesamte Aufkommen fließt in den Klima- und Transformationsfonds, der zur Finanzierung von Maßnahmen im Bereich der Energiewende und des Klimaschutzes genutzt wird. Gefördert werden unter anderem die energetische Sanierung von Gebäuden, die Dekarbonisierung der Industrie sowie der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft und der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Auch Verkehrsbetriebe profitieren von Zuschüssen für Busse mit alternativen Antriebstechnologien.

Die CO2-Bepreisung setzt für Wirtschaft und Verbraucher Anreize, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Der Emissionshandel erstreckt sich über ein europäisches und ein nationales System. Neben Kraftwerken und großen Industrieanlagen müssen auch der inländische Luftverkehr und neuerdings die Schifffahrt europäische Zertifikate einlösen. Die geringere Nachfrage von Kohlekraftwerken und eine schwächelnde EU-Wirtschaft drückten die Einnahmen aus dem europäischen Handelssystem auf 5,5 Milliarden Euro, rund 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Zertifikatspreis fiel auf durchschnittlich 65 Euro je Tonne CO2.

Im nationalen Bereich erzielte der Emissionshandel für Wärme und Verkehr 13 Milliarden Euro, eine Erhöhung von 21 Prozent. Die entsprechende CO2-Abgabe, die auf Treibstoffe wie Benzin, Diesel und Gas angewendet wird, wurde 2025 auf 55 Euro je Tonne angehoben. Eine flexible Preisgestaltung nach dem Vorbild des europäischen Marktsystems könnte ab 2026 zu weiter steigenden Kosten führen.

UBA-Präsident Dirk Messner betonte den strategischen Nutzen der CO2-Bepreisung für eine klimafreundliche Transformation, unterstrich aber die Notwendigkeit, die Einkünfte für sozial verträgliche Maßnahmen zu verwenden. Er forderte die Einführung eines Klimageldes zur Abfederung möglicher Belastungen für Haushalte. Auch Daniel Klingenfeld, Leiter der DEHSt, sieht noch Handlungsbedarf, insbesondere beim CO2-Abbau im Verkehrssektor. Er schlägt vor, die Elektromobilität auszubauen und klimaschädliche Subventionen wie das Dienstwagenprivileg zu reduzieren.