06. November, 2024

Märkte

Hohe Risiken im Immobiliensektor belasten Euro-Banken

Hohe Risiken im Immobiliensektor belasten Euro-Banken

Europas Banken sind in erheblichem Ausmaß im gewerblichen Immobiliensektor engagiert, wobei sich die Kreditqualität spürbar verschlechtert. Rund 1,3 Billionen Euro in ausstehenden Krediten an kommerzielle Immobilieninvestoren wurden laut einer aktuellen Studie von Forschern der Europäischen Zentralbank (EZB) festgestellt.

Eine erhebliche Herausforderung besteht für kleinere, spezialisierte Banken, die mit größeren Engagements konfrontiert sind. Diese Institute könnten aufgrund der steigenden Anzahl notleidender Kredite unter Druck geraten. Die EZB untersucht intensiv das durch den CRE (Commercial Real Estate) Abschwung entstandene Risiko, das durch gestiegene Zinssätze verstärkt wurde. Ein früherer Bericht machte bereits auf Probleme in der Bewertung von Sicherheiten für Geschäftsimobilien aufmerksam, die die Verwundbarkeit der Banken bei einem Preiseinbruch unterschätzen könnten.

Zudem sei der Sektor zu klein, um die Solvenz des Bankensystems insgesamt zu gefährden, so die Forscher. Ergänzend dazu wurden auch Schwierigkeiten von Immobilienfonds in den Fokus gerückt. Diese hatten durch die Pandemie drastische Wertverluste erfahren und müssen nun teilweise auf den Verkauf von Wohnhäusern und Lagern zurückgreifen, um Rückzahlungen zu leisten.

Bereits 5,7 % der Kredite an Immobilienfonds sind ausgefallen im Vergleich zu 1,4 % der CRE-bezogenen Kredite an Unternehmen. Besondere Brisanz erhält die Situation, da 18 % der Darlehen an Immobilienfonds im Euroraum unbesichert sind, was die Risiken für Banken erhöht.