25. September, 2024

Wirtschaft

Hohe Kosten für Studentenwohnungen: Mieten klettern weiter in die Höhe

Hohe Kosten für Studentenwohnungen: Mieten klettern weiter in die Höhe

Studentinnen und Studenten müssen bei der Anmietung neuer Zimmer in Wohngemeinschaften oder Wohnungen immer tiefer in die Tasche greifen. Im vergangenen Jahr stiegen die sogenannten Angebotsmieten im Durchschnitt um 5,1 Prozent, wie aus dem aktuellen Studentenwohnreport des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Für die Untersuchung wurden Mieten in 38 deutschen Hochschulstädten analysiert, die im zweiten Quartal auf großen Immobilienportalen und in Zeitungen inseriert wurden. Mit Ausnahme von Heidelberg stiegen die Kaltmieten an allen Standorten. Den stärksten Anstieg verzeichneten Berlin (plus 9,4 Prozent) und Leipzig (plus 9,3 Prozent). Die geringsten Erhöhungen gab es in Würzburg und Tübingen, beide mit 1,6 Prozent. Die Forscher haben zur besseren Vergleichbarkeit die Preise für eine 30 Quadratmeter große Musterwohnung in Hochschulnähe berechnet. Am teuersten ist eine solche Wohnung in München, wo sie monatlich 807 Euro warm kostet. Es folgen Berlin (678 Euro) sowie Frankfurt am Main und Stuttgart (674 Euro). Am günstigsten wohnen Studierende in Chemnitz (263 Euro) und Magdeburg (333 Euro). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei einem 20 Quadratmeter großen Muster-WG-Zimmer, das in München mit 588 Euro am meisten kostet. Danach folgen Konstanz (558 Euro), Hamburg (542 Euro) und Frankfurt (535 Euro). Der Grund für diese Entwicklung liegt in der schwierigen Lage am Wohnungsmarkt. Der Erwerb von Wohneigentum ist für viele Menschen unerschwinglich geworden, und die Bautätigkeit ist aufgrund hoher Zinsen rückläufig. Daher drängen immer mehr Personen auf den ohnehin angespannten Mietwohnungsmarkt und konkurrieren mit den Studierenden. Zudem ist das Angebot in 29 der 38 Standorte teils deutlich gesunken, unter anderem weil weniger Menschen umziehen. Die Forscher sehen in den steigenden Kosten auch einen Risikofaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Gut ausgebildete Akademiker seien für das Land essenziell, insbesondere angesichts des Fachkräftemangels. Wenn internationale Studierende aufgrund der hohen Mieten keine Chance auf Zugang zu Wohnraum haben, könnte dies langfristig auch das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen, warnt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer.