Ola Källenius, der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz, hat sich besorgt über die Anzahl der Krankentage bei deutschen Arbeitnehmern geäußert und diese als Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bezeichnet. In einem Interview mit dem "Spiegel" verdeutlichte er, dass der Krankenstand in Deutschland im internationalen Vergleich, insbesondere im europäischen Ausland, signifikant höher sei und dies wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehe.
Mercedes-Benz betreibt in mehreren europäischen Ländern Produktionsstätten, darunter Deutschland, Ungarn, Rumänien, Spanien und Polen. Trotz ähnlicher Produktionsbedingungen in diesen Ländern wollte ein Unternehmenssprecher keine spezifischen Angaben zum Krankenstand bei Mercedes-Benz in Deutschland machen. Källenius unterstrich jedoch, dass das Unternehmen zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung der Mitarbeitergesundheit ergriffen habe, darunter Arbeitsschutz, ergonomische Arbeitsabläufe, Gesundheitsberatungen und Resilienz-Trainings.
Nicht nur Källenius hat den hohen Krankenstand thematisiert. Auch der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Oliver Bäte, kritisierte im "Handelsblatt", dass deutsche Arbeitnehmer deutlich mehr Krankentage aufweisen als ihre Kollegen in den USA und der Schweiz. Ein aktueller Bericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK bestätigt diesen Trend. Demnach ist die Zahl der Fehltage in Deutschland auf einem historischen Höchststand, wobei auf 100 erwerbstätige AOK-Versicherte 225 Krankmeldungen entfielen – mit der Prognose, dass dies noch zunehmen könnte.