Der jüngste Stimmungsbericht des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bringt erfreuliche Nachrichten für die deutsche Wirtschaft: Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im März deutlich verbessert. Das maßgebliche ZEW-Stimmungsbarometer verzeichnete einen kräftigen Anstieg um 25,6 Punkte und erreichte 51,6 Punkte, weit über den Marktprognosen von 48,3 Punkten.
Diese Aufhellung wird insbesondere den positiven Nachrichten zur deutschen Fiskalpolitik zugeschrieben. Die kürzlich erfolgte Einigung über ein milliardenschweres Finanzpaket für den Bundeshaushalt hat die Stimmung merklich angehoben, wie ZEW-Präsident Achim Wambach betonte. Auch die sechste aufeinanderfolgende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank sorgt für bessere Finanzierungsbedingungen für Haushalte und Unternehmen.
Am Dienstag fällt die Entscheidung über eine Grundgesetzänderung, die das Finanzpaket für Investitionen und Verteidigung betrifft. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sieht in der Reform der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und im Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen bedeutende Wirtschaftsimpulse. Unternehmen in der Infrastrukturbranche erhalten dadurch eine verlässliche Planungsgrundlage, was wiederum Investitionen in Kapazitäten fördern könnte.
Jedoch wird es einige Zeit dauern, bis das finanzielle Engagement konkrete Wachstumseffekte zeigen wird, prognostiziert Gitzel. Zudem sorgt die US-Zollpolitik weiter für Verunsicherung, wenngleich das schuldenfinanzierte Konjunkturprogramm als schwerwiegender angesehen wird. Die Bewertung der aktuellen Konjunkturlage verbesserte sich im März hingegen nur leicht um 0,9 Punkte auf minus 87,6 Punkte, was unter den Erwartungen von minus 80,5 Punkten liegt.
Ähnlich verhält sich die Situation in der Eurozone, wo die Erwartungen um 15,6 Punkte auf 39,8 Zähler stiegen. Die aktuelle Lagebewertung verbesserte sich nur marginal um 0,1 Punkte auf minus 45,2 Punkte.