19. Februar, 2025

Märkte

Hoffnungsschimmer in München: US-Richtungswechsel im Ukraine-Konflikt belebt Rüstungsaktien

Hoffnungsschimmer in München: US-Richtungswechsel im Ukraine-Konflikt belebt Rüstungsaktien

Auf der Münchener Sicherheitskonferenz lenkt das jüngste Gespräch zwischen den Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin die Aufmerksamkeit auf die veränderte Strategie der USA im Ukraine-Konflikt. Während friedensfördernde Signale aus Washington leuchten, steht die europäische Sicherheitsarchitektur auf der Kippe. Rüstungsaktien erleben aufgrund der Unsicherheit um die geopolitischen Entwicklungen eine bemerkenswerte Dynamik. Der US-Vizepräsident J.D. Vance hat in einem Gespräch mit dem 'Wall Street Journal' die Absicht unterstrichen, ein langfristig stabiles Friedensabkommen für die Ukraine zu erreichen, wobei wirtschaftliche und militärische Mittel im Spiel sind.

Die Aussage Vances, dass das bevorstehende Abkommen einige überraschen könnte, steigerte die Spannung. Seine Rede am Freitagnachmittag auf der Konferenz wird erwartungsvoll verfolgt, insbesondere da angenommen wird, dass die USA den Druck auf die Europäer erhöhen werden, ihre militärische Unterstützung eigenständig zu verstärken. Diese geopolitischen Verwerfungen spiegeln sich eindrucksvoll im Börsenparkett wider. Die Aktie von Rheinmetall illustrierte dies mit einem bemerkenswerten Kursverlauf, der von anfänglichen Verlusten zu einem Handelsschluss mit Zuwächsen von erstaunlichen vier Prozent führte.

Offenkundig haben Anleger den anfänglichen Rückgang als Kaufgelegenheit interpretiert. Sie erwarten eine Fortsetzung der hohen Verteidigungsausgaben der europäischen Staaten, insbesondere wenn die USA ihre Unterstützung reduzieren. Die positive Entwicklung für Rüstungsunternehmen setzte sich fort, und mit einem Kurs von über 800 Euro, einem Wachstumsstück von 5,7 Prozent, erreichte Rheinmetall neue Höhen. Analysten waren schnell dabei, ihre Kursziele zu revidieren: HSBC prognostizierte ambitionierte 1000 Euro, während die Bank of America ihr Ziel auf 900 Euro anhob.

Auch der Rüstungselektronik-Spezialist Hensoldt erfuhr mit einem erheblichen Kursgewinn von fast zehn Prozent an der MDax-Spitze Auftrieb. Das Unternehmen profitierte zusätzlich von Nachrichten über eine signifikante Vertragserweiterung des Eurofighter-Radars. Die Aktie von Hensoldt erzielte vom Vortagestief aus eine bemerkenswerte Kurssteigerung von über 21 Prozent. Nicht zu vergessen ist der Panzergetriebe-Hersteller Renk im SDax, der mit einem Anstieg von zwei Prozent den höchsten Kurs seit September erreichte.