Die wirtschaftlichen Aussichten in der Eurozone zeigen im Oktober erstmals nach drei Rückschlägen wieder Aufwärtstendenzen. Der von Sentix erfasste Konjunkturindikator stieg auf minus 13,8 Punkte, nachdem er zuvor bei minus 15,4 Zählern lag. Analysten hatten stattdessen mit einer seitlichen Bewegung gerechnet. Eine optimistischere Einschätzung der Zukunftsperspektiven trug zur Verbesserung des Indikators bei, der aus einer Umfrage unter Investoren hervorgeht.
Während die Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage weiter absackte und den vierten Monat in Folge sank, fand der entsprechende Unterindikator den tiefsten Stand seit Ende des Vorjahres. "Der negative Trend der Wirtschaft ist vorerst unterbrochen", kommentierte Sentix. Die Eurozone unternehme damit einen neuen Anlauf, um der Konjunkturflaute zu entkommen. Dennoch verweisen die Umfrageergebnisse darauf, dass die deutsche Wirtschaft "vorerst im Rezessionsmodus" verbleibt.
Anleger finden Hoffnung nicht nur in den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB), sondern auch im jüngsten wirtschaftlichen Stimulus aus China. Die EZB hatte den Einlagensatz, der aktuell wichtigste Leitzins, im September um weitere 0,25 Prozentpunkte reduziert. Gleichzeitig setzte die politische Führung in Peking eine Reihe von Maßnahmen, um die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt anzukurbeln.
An den Finanzmärkten findet der Sentix-Bericht Beachtung, da er früh im Monat veröffentlicht wird. Marktteilnehmer erhoffen sich Hinweise auf weitere Indikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder das Ifo-Geschäftsklima. Die jüngste Umfrage wurde zwischen dem 3. und 5. Oktober unter 1150 Investoren durchgeführt, darunter 220 institutionelle Anleger.