31. Januar, 2025

Politik

Hoffnungsschimmer am Horizont: Erneute Evakuierungen von Patienten aus dem Gazastreifen

Hoffnungsschimmer am Horizont: Erneute Evakuierungen von Patienten aus dem Gazastreifen

Erstmals seit neun Monaten zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer für schwerkranke Patienten im Gazastreifen ab. Am Wochenende ist geplant, rund 50 Patienten über den Grenzübergang Rafah zur medizinischen Behandlung außerhalb des Gebietes zu evakuieren. Diese Maßnahme kommt laut Rik Peeperkorn, dem WHO-Repräsentanten für die besetzten palästinensischen Gebiete, jedoch bei Weitem nicht an den tatsächlichen Bedarf heran.

Im Gazastreifen benötigen derzeit schätzungsweise 12.000 bis 14.000 Menschen dringend medizinische Versorgung außerhalb der Enklave, so auch etwa 2.500 Kinder. Es handelt sich dabei um Menschen, die an lebensbedrohlichen Krankheiten leiden oder durch den Krieg verletzt wurden.

Besonders tragisch sind Berichte der WHO über Patienten, deren Gliedmaßen aufgrund unzureichender medizinischer Versorgung amputiert werden mussten, nachdem die Wunden sich entzündet hatten. Die WHO betont die Dringlichkeit, die Anzahl der Evakuierungen erheblich zu steigern, um ein weiteres humanitäres Desaster zu verhindern.

Seit Beginn des Gazakrieges, ausgelöst durch palästinensische Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023, konnten bereits 4700 Menschen den Gazastreifen für medizinische Behandlungen verlassen. Im Mai jedoch schloss Israel den Grenzübergang Rafah. Seit diesem Zeitpunkt konnten lediglich 480 Patienten evakuiert werden. Peeperkorn appelliert zudem an die israelischen Behörden, die Überstellung von Patienten in Krankenhäuser im besetzten Westjordanland und in Ost-Jerusalem wieder zu ermöglichen, wie es vor dem Krieg der Fall war, als täglich 50 bis 100 Patienten aus dem Gazastreifen dort behandelt wurden.