Der Sommer brachte wenig Zeit für Heimwerkerprojekte, da Bedenken über die Wirtschaft und Inflation die Verbraucher beschäftigten. Dies spiegelte sich auch in den Quartalszahlen der größten Baumärkte des Landes wider, Home Depot und Lowe’s. Die CEOs beider Unternehmen äußerten sich besorgt über die wirtschaftliche Lage.
Marvin Ellison von Lowe’s betonte gegenüber Analysten, dass Unsicherheiten hinsichtlich der Zinssätze und der Inflation weiterhin bestehen. Besonders der Immobilienmarkt leide unter den hohen Hypothekenzinsen, was dazu führt, dass Menschen weniger oft umziehen. Dies habe den geringsten Wohnungsumsatz seit Mitte der 90er Jahre zur Folge. Ellison hob hervor, dass das Unternehmen zwar positive Ergebnisse im Profi- und Online-Verkauf erzielt habe, aber die Nachfrage der Heimwerker rückläufig sei.
Ted Decker von Home Depot erklärte, dass höhere Zinssätze und makroökonomische Unsicherheiten die Verbrauchernachfrage nach Heimwerkerprojekten allgemein unter Druck gesetzt hätten. Auch wetterbedingte Herausforderungen im Frühling hätten ihren Teil dazu beigetragen. Decker äußerte sich vorsichtig hinsichtlich der Umsatzaussichten für das Jahr, angesichts der zurückhaltenden Verbrauchernachfrage.
Billy Bastek, Executive Vice President von Home Depot, ergänzte, dass Profis besser abschnitten als Heimwerker, beide Gruppen jedoch im Quartal negativ waren.
Es gab jedoch Lichtblicke: Eine Studie des Remodeling Futures Program am Joint Center for Housing Studies der Harvard University im Juli prognostizierte, dass die Ausgaben der Hausbesitzer für Renovierungen und Reparaturen durchweg bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025 steigen würden.
Carlos Martín, Direktor des Remodeling Futures Program, wies darauf hin, dass die wirtschaftliche Unsicherheit und die anhaltende Schwäche im Hausverkauf den Wohnungsumbau bremsten. Dennoch stabilisieren sich viele Ausgabentreiber wieder. Abbe Will, stellvertretende Direktorin des Programs, betonte, dass die jährlichen Ausgaben für Renovierung und Instandhaltung der Hausbesitzer voraussichtlich 466 Milliarden Dollar erreichen werden, was dem Niveau der letzten vier Quartale entspricht.
Die Federal Reserve senkte am 18. September den Federal Funds Rate um 0,5 Prozentpunkte. Dies verhalf den Aktien von Home Depot und Lowe’s zu Kursgewinnen. Analysten bei Mizuho Americas und Oppenheimer äußerten sich optimistisch über die mittelfristigen Aussichten für die Heimwerkerbranche.
Mizuho Americas bezeichnete Lowe’s als Top-Pick und äußerte positive Ansichten zu Home Depot sowie Wayfair. Oppenheimer hob seine Kursziele für Home Depot und Lowe’s deutlich an und geht von einer soliden Nachfrageentwicklung im Heimwerkermarkt aus, unterstützt durch die niedrigeren Zinsen.