Jonathan Gray, Präsident von Blackstone, hat eine interessante Perspektive auf die Entwicklungen des kommerziellen Immobilienmarktes eröffnet. Trotz beschleunigter Erholung in diversen Segmenten werden einige stark verschuldete Eigentümer wohl Verluste hinnehmen müssen, insbesondere im Bürobereich.
Nach einer zweijährigen Durststrecke, verursacht durch steigende Zinsen, sieht Gray den Markt nun am Wendepunkt. Die Immobilienwerte scheinen sich in den meisten Kategorien zu stabilisieren und wieder zu steigen, was einem globalen Portfolio von 603 Milliarden Dollar an Immobilienwerten zugutekommt. Doch Verzögerungen bei der Anerkennung von Verlusten im Bürosegment könnten auch Auswirkungen auf Kreditgeber haben.
Blackstone rechnet damit, dass es noch zu Abschreibungen kommen könnte, was schließlich auch kleinere Banken treffen könnte. Für viele Bürogebäude-Eigentümer bedeutet dies, dass sie sich einem Markt gegenübersehen, der sich nur langsam mit den neuen Realitäten arrangiert.
Das „Arbeiten von zu Hause“ und damit geringere Anforderungen an Büroflächen haben die Preise stark unter Druck gesetzt. Dennoch sieht Gray eine anziehende Rückkehr ins Büro, auch wenn die traditionelle Fünf-Tage-Woche passé scheint.
Er warnt davor, zu pessimistische Schlagzeilen über einzelne überverschuldete Gebäude als Stellvertreter für den gesamten Markt fehlzuinterpretieren, was Geduld und differenzierte Betrachtungsweisen erfordert.
Parallel dazu zeigt der Green Street-Index für gewerbliche Immobilien inzwischen einen Anstieg von 3,3 Prozent innerhalb eines Jahres, bleibt aber 19 Prozent unter dem Höchststand von 2022.
Während Blackstone seine Investitionen in kostengünstige Objekte steigert, bestehen Herausforderungen im träge verlaufenden Immobilientransaktionsmarkt. Gray sieht jedoch Zeichen einer Belebung durch Real Estate Investment Trusts (Reits) und erwartet zukünftig mehr Dynamik bei Ankäufen und Börsengängen.