In der katarischen Metropole Doha scheinen die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt in eine entscheidende Phase zu treten. Hochrangige Vertreter Israels und der Vereinigten Staaten reisten für die laufenden Verhandlungen an. David Barnea, der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, wird am Montag erwartet, wie die Nachrichtenseite Ynet berichtet. Gleichzeitig ist auch Brett McGurk, der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, bereits in der Stadt, wie ein Korrespondent von Axios zu berichten weiß.
Diese Entwicklungen könnten darauf hindeuten, dass eine Einigung im Konflikt in erreichbarer Nähe ist. Dennoch mahnen die Erfahrungen der letzten Monate zur Vorsicht, da ähnliche Anzeichen in der Vergangenheit nicht zum erhofften Durchbruch geführt haben. Die am Freitag initiierten Verhandlungen, unterstützt von Katar, Ägypten und den USA, laufen nach Angaben von Ynet auf Hochtouren, insbesondere unter dem Druck eines kürzlich veröffentlichten Videos der Hamas.
Ein unbestätigter Bericht deutet darauf hin, dass Israel eine Forderungsliste von 34 Geiseln vorgelegt hat, die in einer ersten Phase der Verhandlungen getestet werden sollen. Die Hamas zeigt sich hingegen zurückhaltender und möchte zunächst einen geringeren Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge realisieren.
Darüber hinaus fordert die Hamas von Israel ein dauerhaftes Ende der militärischen Auseinandersetzungen im Gaza-Streifen, inklusive eines vollständigen Truppenabzugs. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich jedoch bisher weder zu einem solchen Rückzug noch zum dauerhaften Ende des Konflikts bereit erklärt.