Im brisanten Fall einer in Gaza festgehaltenen deutschen Geisel flammen die Verhandlungen um ihre Freilassung auf. Nach Informationen des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) wird intensiv über die Bedingungen der Freigabe mit Israel verhandelt. Der stellvertretende Generalsekretär des PIJ, Mohammed Hindi, bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Frau am Leben sei. Details über einen möglichen Zeitpunkt der Freilassung wurden jedoch nicht genannt. Im Gegenzug für die Geisel stehen 30 palästinensische Häftlinge zur Freilassung bereit, wie die „Times of Israel“ berichtet.
Die Geisel wurde am 7. Oktober 2023 von extremistischen Palästinensern nach Gaza entführt und befindet sich derzeit in der Gewalt des PIJ. Ursprünglich sah eine Vereinbarung vor, dass zunächst Zivilisten freigelassen werden sollten. Überraschend entließ die Hamas jedoch vier junge Soldatinnen, wofür Israel 200 palästinensische Häftlinge freigab. Weitere Freilassungen, darunter die der deutschen Geisel, sollten laut Plan am nächsten Samstag folgen.
Israel reagiert auf die bislang nicht erfolgte Freilassung der Zivilisten mit der Blockade der Rückkehr von Gaza-Bewohnern in den Norden des Küstenstreifens. Die geplante Öffnung der Grenze eine Woche nach Beginn der Waffenruhe am 19. Januar verzögert sich somit weiterhin. Im von der israelischen Armee kontrollierten Netzarim-Korridor stauten sich Tausende, die in ihre Heimat zurückkehren wollten. Medienberichten zufolge, die jedoch noch unbestätigt sind, kam es dort zu tödlichen Zwischenfällen mit zwei Toten und 15 Verletzten.