Der umstrittene Übernahmeversuch des japanischen Stahlriesen Nippon Steel, US Steel für knapp 15 Milliarden US-Dollar zu erwerben, ist auf unbestimmte Zeit vertagt. Das mächtige US-Gremium, das Komitee für Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS), legte seine Ergebnisse nun US-Präsident Joe Biden vor. Er muss entscheiden, ob er die Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit teilt und das Geschäft blockiert.
Die Meinungen innerhalb der beteiligten Bundesbehörden sind gespalten, ob die Übernahme durch Nippon Steel tatsächlich Risiken für die nationale Sicherheit birgt. Biden, ein entschlossener Kritiker der Übernahme, sieht sich Unterstützung der United Steelworkers Gewerkschaft gewiss. Auch sein politischer Konkurrent Donald Trump lehnt die Transaktion vehement ab. Trump forderte Kürzlich auf seiner Plattform Truth Social Maßnahmen zur wirtschaftlichen Revitalisierung von US Steel durch Steueranreize und Zölle.
Unter dem Übernahmevorschlag soll US Steel als Tochtergesellschaft von Nippon Steel in Pittsburgh verbleiben. Ein Finale dieser Fusion würde das Unternehmen zu einem der Top-Drei-Stahlproduzenten weltweit machen. Dennoch besteht das Risiko, dass Arbeitsplätze verloren gehen und amerikanische Stahlproduktion durch billigere Importe gefährdet wird.
Die Gewerkschaft der Stahlarbeiter bleibt wachsam und erwartet von Präsident Biden eine kritische Prüfung des Deals. Eine endgültige Entscheidung muss in den nächsten 15 Tagen fallen, für die Aufrechterhaltung einer unabhängigen amerikanischen Stahlindustrie scheint die Hoffnung noch lebendig zu sein.