Ein dramatischer Zwischenfall im nördlichen Gazastreifen hat erneut die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf den fortwährenden Konflikt in der Region gelenkt. Bei einem Angriff auf eine ehemalige Schule, die als Schutzraum für Kriegsvertriebene diente, sollen laut Angaben des Zivilschutzes, der von der islamistischen Hamas kontrolliert wird, mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen sein. Die tragischen Ereignisse spielten sich in der Stadt Beit Hanun ab und hinterließen viele Opfer, die durch Feuer schwer verletzt wurden. Unabhängige Prüfungen dieser Angaben stehen bislang aus.
Palästinensische Quellen berichten, dass israelische Truppen das Gebäude am Sonntag umstellten und beschossen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete anfangs mindestens 15 Todesfälle, doch später stieg die offizielle Opferzahl nach Angaben des Zivilschutzes dramatisch auf mindestens 40. Erschwerend kam hinzu, dass Verletzte nicht evakuiert und versorgt werden konnten, wie arabische Medien anmerkten.
Auf der anderen Seite veröffentlichte das israelische Militär auf seinem Telegram-Kanal eine Mitteilung, dass in Beit Hanun gezielte Angriffe auf Hamas-Kämpfer durchgeführt wurden. Dabei sollen dutzende Terroristen, sowohl aus der Luft als auch durch Bodeneinsätze, eliminiert worden sein. Auch diese Behauptungen konnten bislang nicht verifiziert werden.
Der aktuelle Konflikt, ausgelöst durch ein Massaker palästinensischer Terroristen am 7. Oktober des Vorjahres in Israel, bei dem 1.200 Menschen getötet und etwa 250 entführt wurden, hält weiterhin die Region in Atem. Aktuellen palästinensischen Berichten zufolge sind seit Beginn der Feindseligkeiten bereits 44.976 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen, wobei die Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern nach wie vor unklar bleibt.